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"Das hat mein Leben kaputt gemacht"

BASF Prozess: Angeklagter sagt weiter aus

Im großen BASF Prozess hat am Mittwoch der 63-jährige Angeklagte weiter ausgesagt.

Am Unglückstag sei er ganz normal zur Arbeit auf das Gelände des Chemieunternehmens BASF in Ludwigshafen gekommen, sagte der Angeklagte. An den Unfall selbst habe er aber keine Erinnerung. Auch nicht daran, dass er selbst in Flammen stand. Immer wieder beruft er sich auf Blockaden und Schockzustände, die er seit diesem Unglück mit 5 Toten und 44 Verletzten hat. "Das hat mein Leben kaputt gemacht", sagte der 63-Jährige bei der Verhandlung vor dem Landgericht Frankenthal.

Bereits zwei Tage vor der Katastrophe hatte er an der Unglücksstelle gearbeitet. Aber an diesen Tag könne er sich lediglich an Bruchteile bis zur Frühstückspause erinnern. Man merkt, dass der aus Bosnien stammende Schweißer mit dem Verhör und den Fragen zu kämpfen hat. Auch die Sprachbarriere ist ein Problem, er antwortet leise und mit gebrochenem Deutsch. Auch die Antwortgeber wechseln. Ein Mal antwortet der Angeklagte, ein ander Mal sein Übersetzer.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, bei Schweißarbeiten eine falsche Leitung angeschnitten zu haben. Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung sowie Körperverletzung und fahrlässiges Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion. Der Anwalt der Nebenklage, Alexander Klein erwägte zwischenzeitlich auch ein psychiatrisches Gutachten für den Mann erstellen zu lassen, da der Angeklagte sich manchmal an Sachen erinnert und diese dann nachträglich zu Sprache bringt. Jetzt ist erstmal Pause im Prozess und zwar bis Anfang Mai.