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Graffitis haben bei den meisten Menschen keinen guten Ruf. Sie sind gefühlt immer überall da, wo sie nicht gewollt sind – an leerstehenden Gebäuden, auf Zügen oder an Hauswänden.

Mannheim-Rheinau: Graffitis am Bahnhof

Aber Graffitis können auch Kunst sein und einen Ort verschönern. Besonders dann, wenn sie gewollt und geplant entstehen. Das dachten sich auch die Planer der neugestalteten Unterführung am Rheinauer Bahnhof.

Neugestaltung der Unterführung am Bahnhof Rheinau

Die Unterführung war seit 2017 barrierefrei ausgebaut worden. Im Zuge dessen wurde auch die Unterführung – ehemals dunkel und wenig einladend – umgestaltet.

Nach einer Grundreinigung und Installation neuer Beleuchtungstechnik wurden die Wände weiß gestrichen. Und solche freien, unbemalten Flächen könnten Graffiti-Sprayer anziehen, die Wände mit ihren Tags zu füllen. Das war zumindest die Sorge. Bisweilen gelte aber ein Ehrenkodex unter Sprayern, dass bereits bestehende Graffitis nicht besprayt werden. Aus diesem Grund kam die Idee eines Graffitis auf, das von Schülern der ortsansässigen Schulen gestaltet werden sollte.

Und das alles in Gemeinschaftsarbeit: Die Schüler entwarfen in Kooperation mit einem Sozialarbeiter, der auch Graffitikünstler ist, das Graffiti. Dabei wurden Ideen von allen ins Boot genommen.

Teile des Graffitis wurde von Schülern der Pfingstbergschule gestaltet, ein weiterer Abschnitt von Schülern der Rheinauschule. Und alles im Rahmen des Kunstunterrichts. Seit letzter Woche wird das Projekt an die Wand gebracht und natürlich von den Schülern selbst gesprayt.

Die Schüler finden’s super und loben, dass sie so viel praktisch arbeiten dürfen. Insgesamt sind alle zufrieden mit dem Ergebnis soweit und betonen, wie viel Spaß sie an der Arbeit hätten. Wobei es auch negative Seiten gibt: Durch das lange Drücken der Sprühköpfe würden die Finger immer mal wieder verkrampfen.

Die Resonanz
Die Resonanz in der Bevölkerung ist vor allem positiv. Zumal das Graffiti nicht nur die Unterführung belebt, sondern auch noch von Schülern der lokalen Schulen gestaltet wird. Quasi „von Rheinauern für Rheinauer“.

Was zeigt das Graffiti eigentlich?
Das Graffiti zeigt die Verbindung zweier Punkte, Punkt A und Punkt B, die sich künstlerisch aufgearbeitet über die komplette Wand zieht. Integriert sind ein „Rheinau“-Schriftzug sowie Elemente aus dem ÖPNV, etwa ein Türöffner-Knopf aus Straßenbahnen.