Stechmückenplage erwartet
Draußen sitzen und entspannt den Sommerabend genießen? Dieses Jahr Fehlanzeige. Denn es wird eine massive Stechmückenplage erwartet.
Draußen sitzen und entspannt den Sommerabend genießen? Dieses Jahr Fehlanzeige. Denn es wird eine massive Stechmückenplage erwartet.
Regulär bekämpft der Verband KABS (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage) die Stechmücken im Gebiet von Freiburg bis nach Rüdesheim und Bingen. Die Bekämpfung erfolgt mit zwei Hubschraubern, die ein Granulat in den Brutgebieten verteilen. Dieses tötet die Larven der Stechmücken.
Die Lage 2019
Dieses Jahr führten mehrere Faktoren dazu, dass es eine wahre Stechmückenplage gibt. Zum einen fielen zwei von zwei Hubschraubern der KABS aus und konnten somit nicht mehr den Wirkstoff verteilen, bevor sich die Larven verpuppen. Zudem gab es durch den vielen Regen immer wieder Hochwasser, das das Schlüpfen der Larven begünstigt. Und viele der Schlüpfgebiete sind zu Fuß nicht erreichbar, etwa weil sie überschwemmt oder unwegsam sind oder sogar unter Naturschutz stehen.
Zwar gab es schon in den letzten Jahren trotz Stechmücken-Bekämpfung immer wieder Weibchen, die in Auwäldern überlebt hatten. Bei einem Aufenthalt dort wurde man trotz Bekämpfung also auch gestochen. Dieses Jahr wird es aber ganz anders.
Dirk Reichle, Regionalleiter für Hessen und stellvertretender wissenschaftlicher Direktor der KABS, erklärt:
Am besten sollte man sich nicht draußen aufhalten. Ansonsten gibt es aber ein paar Tricks, die vielleicht helfen, etwa ein Moskitonetz. Außerdem gibt es die Überlegung, dass Stechmücken von für sie unangenehmen Gerüchen abgehalten werden, zum Beispiel durch ätherische Öle. Ganz verlässlich soll das aber nicht sein. Ansonsten gibt es auch Sprays, die dieses Prinzip auf der menschlichen Haut anwenden.
Wo ist es besonders schlimm?
Vor dem Ausfall der Hubschrauber konnten die Stechmücken in den Gebieten in Südbaden bis in die Ortenau noch bekämpft werden. Auch die Gegenden um Phillipsburg, Oberhausen-Rheinhausen und die Rheinschanzinsel sollen vor größeren Plagen sicher sein. Alles nördlich davon muss sich aber in Nähe des Rheines wappnen. Das heißt, in Nordbaden ist mit der Plage zu rechnen. Der Neckar wiederum hat keine Auen und ist somit keine Brutstätte.