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Tatverdächtige sollen Hund auf Jugendlichen gehetzt haben

Nach Kampfhund-Attacke auf Teenager

Ein 16-Jähriger und ein 22-Jähriger sollen an Pfingsmontag einen Kampfhund auf ein 15-Jähriges Opfer gehetzt haben. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hat jetzt Haftbefehle gegen sie erlassen. Der 15-Jährige wurde bei dem Angriff schwer verletzt.

Nach der schweren Kampfhund-Attacke auf einen Jugendlichen in Leimen an Pfingstmontag hat die Staatsanwaltschaft Heidelberg jetzt Haftbefehle gegen einen Jugendlichen und einen Mann aus Leimen erlassen. Ihnen wird schwere Körperverletzung vorgeworfen.
 
Was sollen die beiden Beschuldigten getan haben?
 
An Pfingstmontag sollen der 16-Jährige und der 22-Jährige gegen 20 Uhr beschlossen haben, die nicht angeleinten und ohne Maulkorb geführten Hunde hinter einen 15-Jährigen her gehetzt zu haben. Die beiden Hundeführer trafen in einem Feldbereich zwischen Leimen und Heidelberg auf das Opfer und dessen drei Begleiter. Teilweise waren sie mit Fahrrädern auf dem Feldweg unterwegs. Schon aus der Entfernung baten die Jugendlichen die Beschuldigten, die sie kannten, die Hunde festzuhalten. Das machten die Beschuldigten auch erstmal. Als der 15-Jährige an der Hündin vorbeifuhr sagte er zu ihr, dass sie ihn jetzt nicht beißen dürfe. Schon an Ostern hatte sie ihn versucht zu beißen. Daraufhin sollen die beiden Beschuldigten die Hunde losgelassen haben, wobei der 16-Jährige diese mit Worten zusätzlich scharf gemacht haben soll. Die Hunde rannten auf den 15-Jährigen auf dem Fahrrad zu und zogen ihn durch Bisse in die Hose vom Fahrrad. Als das Opfer am Boden lag, wurde er von den Hunden massiv angegriffen. Erst nach einiger Zeit konnten die Beschuldigten die Hunde von dem Jugendlichen trennen. Das schafften sie, indem sie mit Leinen auf sie einschlugen. Der 15-Jährige erlitt durch den Angriff der Hunde schwerwiegende, teilweise entstellende Gesichtsverletzungen.

Durchsuchung und Festnahme am Montag
 
Die Wohnungen der beiden Tatverdächtigen wurden am Montagmorgen aufgrund eines Durchsuchungsbeschlusses des Amtsgerichts Heidelberg durchsucht. Der Jugendliche und der Erwachsene wurden aufgrund der bestehenden Haftbefehle festgenommen. Der 16-Jährige sitzt in U-Haft. Der Haftbefehl gegen den 22-jährigen Tatverdächtigen wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Der Halter der Hunde ist der 21-jährige Bruder des 16-jährigen. Gegen den Hundehalter wird gesondert wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt.
 
Wo sind die Hunde jetzt?
 
Die Hunde wurden in ein Tierheim eingeliefert. Über die Zukunft der Hunde wird noch entschieden. Beiden Tieren wurden unter Betäubung DNA-Proben genommen. die Auswerteergebnisse stehen noch aus. Die beiden American Staffordshire Terrier sind Kampfhunde im Sinne der Polizeiverordnung des Innenministeriums und des Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz über das Halten gefährlicher Hunde.
  

Die weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Heidelberg und des Fachdezernats der  Kriminalpolizeidirektion Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Polizeihundeführerstaffel des Polizeipräsidiums Mannheim dauern an.