Metropolink in Heidelberg gestartet
Das Metropolink in Heidelberg feiert in diesem Jahr fünften Geburtstag. Das Besondere dieses Mal - zum ersten Mal befindet sich das Festival für urbane Kunst im Heidelberger Patrick-Henry-Village.
Das Metropolink in Heidelberg feiert in diesem Jahr fünften Geburtstag. Das Besondere dieses Mal - zum ersten Mal befindet sich das Festival für urbane Kunst im Heidelberger Patrick-Henry-Village.
Chinesische Klanginstallationen im ehemaligen amerikanischen Supermarkt, bemalte Häuserfassaden und vieles mehr - das Metropolink hat dieses Jahr wieder eine Menge zu bieten. Mit ein Grund dafür: der Austragungsort im Patrick-Henry-Village. "Dieser Leerstand auf dem Gelände ist beeindruckend. Die Amerikaner hatten hier ihre Basis. Teilweise findet man noch deren Einrichtungsgegenstände und jetzt gehen wir mit Kunst hinein."
Nicht nur fertige Gemälde können bestaunt werden, sondern auch Kunstwerke, die gerade noch angefertigt werden. "Man kann den Künstlern über die Schulter schauen. Sie stehen teilweise noch an der Wand und malen", so Baumgärtner. Während der Festivalzeit werden die Fassaden ehemaliger Militärgebaude von einer großen Anzahl renommierter Künstler gestaltet. Dazu spielen an jedem Abends Bands, im Literaturhaus werden auch Lesungen von Autoren angeboten. Auf etwa 40.000 Quadratmetern gibt es also einiges zu entdecken.
Doch nicht nur die Erscheinung des Patrick-Henry-Village soll verschönert werden, auch Heidelberg profitiert. Metropolink wird sechs Wände in der Stadt zu öffentlich zugänglichen Kunstwerken verwandeln.
Vom Fußball zur Kunst - "ich wollte die Welt entdecken"
Das Interesse an der Kunst begleitete Baumgärtner schon eine lange Zeit. Dennoch verbrachte er die erste Hälfte seines Lebens auf dem Fußballplatz - und das auch sehr erfolgreich. Der heute 36-Jährige schnürte seine Fußballschuhe für die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim und war auf dem Sprung in Richtung Profifußball. Sechmal in der Woche Training, dazu am Wochenende Einsätze in der Ober- beziehungsweise Regionalliga. "Irgendwann wurde mir der Fußball zu wenig, ich wollte die Welt entdecken", erklärt Baumgärtner seine Beweggründe.
Somit ging es raus aus dem Kraichgau in die große Welt. Es folgten unter anderem die Stationen Barcelona, Rom, Berlin und Hamburg. Letztendlich verschlug es ihn wieder nach Heidelberg: "Hier habe ich gespürt, dass etwas im Kunstbereich passieren muss, gerade im öffentlichen Raum. Deshalb habe ich mit dem Metropolink-Festival angefangen."
"Das Fußballerleben war gut, aber die Erlebnisse in der Kunst bringen mir mehr Inspiration. Ich habe meinen Kopf in Richtung der kreativen Szene geöffnet", bilanziert Baumgärtner seine Entscheidung." Statt anstrengenden Einheiten auf dem Trainingsplatz stehen jetzt viele Reisen mit internationalen Künstlern an. "Sport ist wichtig, aber es gibt noch andere Einflüsse - und zwar die Kunst. Da wollte ich unbedingt hin."
Dennoch ein paar Restzweifel sind geblieben. "Klar sehe ich immer wieder die großen Stadien. Das wollte ich als Kind erreichen. Aber im Endeffekt war es schon die richtige Entscheidung. Ich bereue es zumindest nicht." Falls es dann doch mal im Fuß kribbeln sollte, spielt der ehemalige Heidelberger Stadtrat mit seinem zehnjährigen Sohn eine Runde Fußball.
Das Festival geht in diesem Jahr bis zum 20. Juli, der Eintritt ist frei. Mehr Infos dazu und das gesamte Programm finden Sie hier.