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Sonnenauf- und untergang: Darum ist der Himmel derzeit so rot!

Momentan erleben wir viele wunderschöne rote Sonnenauf- und untergänge. Cristina Klee von unseren "Vier von hier" meinte: "Zur Zeit ist das Licht am Abend insgesamt rötlicher, weil die Sonnenstrahlen einen besonders langen Weg zurücklegen müssen." Stimmt das so? Wir haben den Experten gefragt - Lars Rohwer von wetterquelle.de.

Das Zauberwort heißt Rayleigh-Streuung.

Die Sonne schickt Strahlen mit verschiedenen Wellenlängen (für das menschliche Auge: Farben) auf die Erde (blau hat die kürzeste, rot die längste Wellenlänge). Trifft die Strahlung auf die Erde, stoßen die Strahlen in der Atmosphäre mit winzigen Partikeln (z.B. Luftmoleküle oder Wassertröpfchen) zusammen und ändern ihre Richtung - sie werden gestreut. Je kürzer die Wellenlänge, desto stärker wird gestreut. Der Himmel wirkt tagsüber blau, da das Blau - bei hohem Sonnenstand und kurzem Weg durch die Atmospähre - am stärksten gestreut wird.

In den Morgen- und Abendstunden wird der Weg für die Strahlen durch die Atmosphäre deutlich länger (da tiefer Sonnenstand). Jetzt wird es dem Blau zum Verhängnis, dass es so leicht gestreut werden kann. Es ändert so oft seine Richtung, dass sich der Blauanteil vermindert. Er wird weggestreut. Übrig bleiben die rötlichen Farbtöne. Das ist aber jeden Tag so.

Sahara-Staub und Asche der Grund?

Verstärkt wird das Abend/Morgenrot durch Vulkanausbrüche oder Saharastaub, da auch die Staub/Aschepartikel in großen Höhen zur Streuung beitragen. Besonders imposant sieht das Abend/Morgenrot jedoch aus, wenn der Himmel voller lockerer Wolken ist, die das Sonnenlicht nicht abblocken, aber reflektieren. Sie dürfen also nicht zu dicht und müssen in richtiger Anzahl vorhanden sein (das ist nur selten der Fall). An einem vollständig wolkenlosen Himmel sieht das Schauspiel lange nicht so toll aus.