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Neue Ideen fürs Einkaufen

Emmas App ist da

Vor allem in kleineren Örtern hat man immer öfter dieses Problem: Zuerst schließt die Metzgerei, dann macht der Getränkeladen zu und dann sieht es so aus, als würde bald der Bäcker dicht machen. So war es in Spechbach im Rhein-Neckar-Kreis. Die Verbraucher müssen oft über längere Strecken bis zum nächsten Laden fahren.

Die Schwierigkeit mit der Versorgung in ländlichen Gebieten ist in  Baden-Württemberg kein Geheimnis. Vor allem Leute, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, haben es dadurch schwer, sich eigenständig zu versorgen. Also haben sich das Land und der Bund zusammengesetzt, um die Partnerprojekte „CrowdMyRegion“ und „Intelligente Marktplätze“ zu fördern.  Die suchen jetzt nach Möglichkeiten, wie die Nahversorgung und die Wirtschaftskraft auf dem Land verbessert werden kann.
Dabei ist auch „Emmas App“ entstanden. Wenn der echte Tante-Emma-Laden vielleicht schon verschwunden ist, kann die App einen virtuellen Laden anbieten.

 Am Montag ist die „Emmas App“ nach einer erfolgreichen Testphase online gegangen. Seit Beginn des Jahres wurde die App in den Kommunen Spechbach und Schönbrunn getestet - mit Erfolg.

In Meckesheim und Spechbach trafen sich zur Vorstellung der App die Projektpartner und viele Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, darunter der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Thomas Bareiß MdB und der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk MdL.

 

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Wie funktioniert es?

Anbieter können ihre Produkte über die App verkaufen. Der Käufer stellt seinen Einkaufskorb zusammen und bezahlt die Ware online. Die Hoffnung ist die, dass die Leute bei "Sowieso-Fahrten" einfach die Einkäufe für zwei oder drei Nachbarn mitbringen - und das mt möglichste wenig Aufwand. Zusätzlich können Lieferungen an zentrale Abholpunkte gemacht werden. Der App-Nutzer kann seine Einkäufe dort von einem Fahrer entgegennehmen.  Ein Beispiel für so einen Abholpunkt ist die Metzgerei Meister in Spechbach. Für alle, die kein Handy haben, soll es an den Abholstationen auch ein Bestellterminal geben.

Durch die App sollen außerdem Einkaufswege gespart  und - durch die Abholstationen - soziale Treffpunkte geschaffen werden, so Landrat Stefan Dallinger. Ralph Schlusche, Direktor des Verbands Region Rhein-Neckar, sieht das Potential, gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land zu gewährleisten und den ländlichen Raum mit seiner regionalen Wirtschaft zu stärken. Anbieter, die auf Emmas App ihre Produkte anbieten, können ihre Geschäftsprozesse durch die App mit wenig Aufwand digitalisieren und ihre Reichweite erhöhen.