Am Donnerstagabend hat die Polizei zusammen mit der Stadt Mannheim ein Maßnahmenpaket zur Stabilisierung des Sicherheitsgefühls im Stadtteil Neckarstadt an den Start gebracht.
Gegen 19 Uhr startete der knapp 140 Mann starke Tross der Polizei in Richtung Neckarstadt West. Mit Blaulicht rückte ein Korso bestehend aus Kräften der Sondergruppe "Einsatz" aus Göppingen und des Polizeipräsidiums Mannheim in der Mittelstraße, Lutherstraße und Langstraße an. Dort stürmten die Einsatzkräfte vier Gaststätten gleichzeitig und kontrollierten die anwesenden Personen. In der Lutherstrasse wurde eine mobile Bearbeitungsstraße aufgebaut, in der alle angetroffenen Personen identifiziert und überprüft wurden. In diesem Zusammenhang kamen auch Dokumentenprüfer und Dolmetscher zum Einsatz, um die Echtheit der Dokumente und Aussagen zu bestätigen.
Bandenkriminalität fühlt sich im Stadtteil heimisch - Sicherheitsgefühl sinkt
Da bei den letzten beiden Bürgerbefragungen 2012 und 2017 die Angst vor Straftaten speziell in der Neckarstadt deutlich wurde, haben Stadt und Polizei das gemeinsame Maßnahmenpaket entwickelt, dessen Anfang heute in Form der Razzia gemacht wurde. Im Fokus der Durchsuchungen der Gaststätten lagen Erkenntnisse über den Aufenthalt von Personen, die in kriminelle Banden involviert waren. Diese hatte die Polizei unter anderem durch Ermittlungen wegen Diebstahls aus aufgebrochenen Automaten in Leimen gewonnen. Durch die Überprüfung der angetroffenen Personen und deren Befragung sollen nun weitere Erkenntnisse über die Strukturen der Banden gewonnen werden, die in Zukunft dazu dienen werden, weitere Straftaten aufzudecken.
Razzia ist Startschuss für ein ganzes Paket an Maßnahmen
Die Aktion der Polizei und der Stadt Mannheim ist auf Nachhaltigkeit angelegt. Der Polizei soll ein Einblick in die Szene des Stadtteils ermöglicht und das Sicherheitsgefühl der Bürger im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt erhöht werden. Neben der Suche nach Straftätern gehe es in Zukunft aber auch um einfachere Probleme, wie Müllsünder und Falschparker. Insgesamt soll dadurch ein beklemmendes Grundklima im Viertel beseitigt werden.
Diese Maßnahmen dienen gezielt dazu, dass die Bewohner hier spüren: Stadt und Polizei sind für sie da. Wir nehmen das ernst. Die Polizei versucht hier potentiell vorhandene Tatgelegenheitsstrukturen so zu beeinflussen, damit es Täter schwer haben.
sagt Andreas Stenger, Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Mannheim. Deshalb sei es vorgesehen, dass sich sowohl der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt, als auch die Polizei in naher Zukunft immer wieder mit solchen Einsätzen im Stadtteil bemerkbar machen werden.