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Im Rhein kannst du goldrichtig liegen…

Auf der Suche nach Gold!

Gold finden und reich werden. Den großen Goldrausch erleben - das wünschen sich viele. Der Freiburger Franz Josef Andorf hat genau diese Suche nach Gold zu seinem Hobby gemacht. Als professioneller Goldsucher ist er fast jedes Wochenende mit seiner Waschpfanne in der Hand im Rhein anzutreffen.

Jeder fängt mal klein an

Bereits als kleiner Junge sammelte Andorf gerne schöne Steine, Kristalle und Edelsteine. Als er als Jugendlicher in einer Zeitschrift einen Artikel über Goldschürfer in Finnland entdeckte, war er Feuer und Flamme und wollte sofort dorthin reisen. 

Finnland war leider etwas zu weit weg, aber ich habe dann -  etwas später - in einer Lokalzeitung einen Bericht über das Rheingold hier bei uns gelesen. Dann hab‘ ich eine Bratpfanne und ein Schäufelchen aus der Küche geholt und bin an den Rhein geradelt. (…) Ich hatte richtig Glück, denn gleich in der ersten Pfanne hatte ich einen kleinen Goldsplitter drin. Da hab‘ ich mich natürlich gefühlt wie ein Millionär! - Franz Josef Andorf

Die Technik macht’s aus

Angespornt durch seinen schnellen Fund, las sich Andorf tiefer in die Kunst des Goldsuchens ein, bei der es vor allem auf eines ankommt – die richtige Waschtechnik. Goldsucher nutzen dafür sogenannte „Waschpfannen“, die auf den ersten Blick aussehen wie haushaltsübliche Bratpfannen. Die Waschpfannen besitzen aber flachere Wände mit Rillen, die dafür sorgen, dass die schwereren Materialien – wie Steine, Materialien oder eben auch das Gold – beim Schwenken hängenbleiben. 

Goldene Vergangenheit

Seit vielen Jahren schürft Franz Josef Andorf nun Gold – vor allem im Rhein. Das hat dort schon eine lange Tradition, denn seit ungefähr 2000 Jahren wird im Rhein Gold gewaschen. Aus einem Gebirge in der Schweiz wird das Gold herausgespült und dann von verschiedenen Flüssen bis in den Rhein transportiert.
Besonders bei Goldschmieden ist das Gold sehr nachgefragt, denn viele Paare wünschen sich Verlobungs- oder Eheringe aus Rheingold. Für die Goldschmiede ist es jedoch gar nicht so einfach daranzukommen.
 

Die Goldschmiede sind zwar händeringend auf der Suche aber Goldsucher verkaufen kein Gold. Das heben wir auf. (…) Ich gehe auch nicht nach dem Wert des Goldes. Für mich ist einfach der ganze Tag und das Gold die Belohnung.  So wie ein Angler am Rhein sitzt und Fische fängt, wasche ich Gold. - Franz Josef Andorf

Goldsuchen für Anfänger

Wo die besten Plätze zum Goldsuchen sind, welche Ausrüstung Goldsucher brauchen und wie die Pfanne am geschicktesten geschwenkt wird – das alles erklärt Franz Josef Andorf in seinen Goldwaschkursen, die unter anderem in Bad Bellingen oder Neuenburg am Rhein stattfinden.

Nach einer kurzen Theorieeinheit geht’s gleich mit den Waschpfannen auf Goldsuche, wo schnell die ersten Goldsplitter gefunden werden.  
Viele Teilnehmer sind so begeistert, dass sie sich nach dem Kurs sogar selbst Goldwaschpfannen besorgen, um am Wochenende zusammen mit der Familie am Rhein Gold zu waschen.

Während seiner Goldwaschkurse wird natürlich vor allem nach Gold gesucht, aber Franz Josef Andorf und seine Teilnehmer haben neben Münzen und Schmuck auch schon andere kuriose Dinge gefunden…

Vor einiger Zeit haben wir in einer Pfanne ein Gebiss mit drei oder vier Goldzähnen dran gefunden. Da haben wir uns gefragt: “Huch, was ist denn da passiert?“. Wahrscheinlich – so haben wir uns das vorgestellt – hat ein Goldsucher sich so über seinen Fund gefreut, dass er sein Gebiss verloren hat. - Franz Josef Andorf