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Wieder an der Neckarpromenade

Brand in Mannheimer Hochhaus

Ein Großbrand in einem Hochhaus in Mannheim hat am Sonntagmorgen die Bewohner aus dem Schlaf gerissen.

Gegen 5 Uhr morgens ist in einem der Hochhäuser am Neckarufer ein Feuer ausgebrochen. Rund 100 der 500 Hausbewohner mussten daraufhin ihre Wohnungen verlassen. Eine Anwohnerin erzählte uns:

Bei uns hat es geklingelt, wir waren noch im Bett. Ich war noch im Nachthemd. Dann haben wir uns schnell angezogen und sind rausgegangen. Ich habe nur Hausschlappen an und es war sehr kalt.

Drei Menschen klagten über Atemnot und wurden durch das Rauchgas leicht verletzt. Eine Person wurde zur Vorsorge in ein Krankenhaus gebracht. Anwohner Christopher Key wurde von seiner Freundin geweckt. Die sah den Rauch vom Balkon aus. Daraufhin lief er sofort auf den Hausflur:

Ich habe vorm Fahrstuhl gesehen, dass es neblich war und wollte die Ursache finden. Dann bin ich ins Treppenhaus, da konnte ich aber nicht durchgucken, das war komplett zugenebelt. Und dann bin ich nacheinander zu jeder Tür gegangen und habe geklopft, geklingelt und geschrien, dass jeder aus dem Bett soll und wir runter müssen. Auf dem Weg nach unten bin ich dann einem Mann im Rollstuhl begegnet. Zusammen mit einem anderen Bewohner habe ich ihn dann zehn Stockwerke nach unten getragen. Es war ein bisschen schwierig, aber wir haben es gebackt.

In zwei Stockwerken wurden durch die Wucht Löcher in die Gebäudeinnenwände gerissen. Grund für den Brand war nach ersten Erkenntnissen eine Verpuffung im Müllschacht. Mehrere Wände seien eingestürzt, sagt Karlheinz Gremm, der Einsatzleiter der Feuerwehr:

Das ist ein leichtes Trümmerfeld. Durch die Verpuffung sind einige Wände eingerissen, aber es sind keine tragenden Wände. Und von den Wänden liegen die Reste auf dem Boden. Es ist eine leichte Zerstörung.

Viele Bewohner fanden bei Freunden oder Bekannten Unterschlupf, andere wurden in der Alten Feuerwache mit Essen und Getränken versorgt. Am Mittag gab es für alle dann Spaghetti mit Tomatensoße. Am frühen Nachmittag sollten dann alle wieder in ihre Wohnungen können. 130 Feuerwehrkräfte, 70 Einsatzkräfte vom Rettungsdienst und 25 Polizeibeamten sowie Hilfskräfte von Malteser und Seelsorger waren vor Ort. Während des Einsatzes wurde die Kurpfalzbrücke und die Brückenstraße in Fahrtrichtung Neckarstadt gesperrt.