"Die Autofahrer sind nicht begeistert, aber wir sind es auch nicht", macht die Karlsruher Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder am Mikrofon von Radio Regenbogen klar. "Wir bauen nicht, um den Menschen Unannehmlichkeiten zu bereiten, sondern wir wollen dafür sorgen, dass es in Zukunft besser geht und in diesem Fall auch sicherer."
Für die Verzögerung gibt es mehrere Gründe. Bereits im Februar 2019 wurden unerwartet Schadstoffe im Brückenmaterial gefunden, welche in einem aufwändigen Verfahren entfernt werden mussten. Dazu wurden noch erhebliche Abweichungen der Bausubstanz von den Bestandsplänen entdeckt. Durch diese Änderungen müssen die Arbeiten nun in eine bautechnische ungünstige Jahreszeit verlegt werden, sprich in den Herbst und Winter. Auch das führt zu weiteren Verzögerungen. Immerhin - was das neue Ziel angeht, gibt man sich beim Regierungspräsidium Karlsruhe optimistisch. Michael Lumpp, Referatsleiter Baureferat Nord: "Nach jetzigem Ermessen ist die Bauzeit mit Ende 2022 fest." Lediglich Unvorhersehbares, wie zum Beispiel ein Rheinhochwasser oder weitere Schadstoffe könnten die Arbeiten verlängern, so Lumpp.
Kosten steigen auf 16,7 Millionen Euro
Die Kosten waren zu Beginn der Arbeiten auf 11,1 Millionen Euro geschätzt worden, diese werden nun mit der verlängerten Bauzeit steigen. "Aktuell liegen wir bei 16,7 Millionen Euro. Wir gehen allerdings davon aus, dass noch weitere Kosten dazukommen", so Felder.
Die Brücke bleibt für Fußgänger sowie Rettungskräfte weiterhin geöffnet. Auch für die Autofahrer ändert sich im Vergleich zum aktuellen Zustand nichts. Die Umleitungsstrecke führt über die A61 und die B9. Zudem stehen an der Brücke weiterhin Pendlerparkplätze und ein Shuttle-Service zur Verfügung. "Das Angebot wird häufig genutzt und läuft auch gut", freut sich Felder.
Dennoch ist der Frust bei einigen Menschen und Geschäftsleuten in der Umgebung so groß, dass sie diesen bei einer Kundgebung äußern wollen. Unter dem Motto "Saturday for Speyer und Region" soll für eine schnellere Sanierung der Salierbrücke demonstriert werden. Los geht diese um 9 Uhr am Altpörtel.