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Sechs Castoren bis Dezember 2020 erwartet

Hochradioaktiver Abfall kommt nach Biblis

Das Atomkraftwerk im südhessischen Biblis ist längst stillgelegt, der Abriss geht voran – doch radioaktive Abfälle werden immer noch dort ein- bzw. zwischengelagert. Nun sollen weitere Behältnisse mit Atommüll angeliefert werden.

Aktivisten, Straßenblockaden und Polizei-Großaufgebote: Demonstrationen von Atomgegnern sind bei Castorentransporten keine Seltenheit. Der nächste Transport solcher Behälter mit hochradioaktivem Müll könnte nun unmittelbar bevorstehen: Sechs Castoren werden bis Dezember 2020 erwartet. Diese sollen in Biblis zwischengelagert werden.

Der Grund: Deutschland muss den Atommüll zurücknehmen, der aus deutschen AKWs stammt und nun aus den Wiederaufbereitungsanlagen im britischen Sellafield und im französischen La Hague zurückgebracht wird. Der Transport von Sellafield nach Biblis macht den Anfang und beginnt voraussichtlich im März oder April. Seit dem 1. März gilt die Genehmigung vom zuständigen Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) für diesen Transport.

Transportroute unklar
In einer Pressemitteilung des zuständigen Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung heißt es: „Wann genau und auf welchem Weg konkret der Transport stattfindet, stimmt die Antragstellerin insbesondere mit den zuständigen Sicherheitsbehörden der Länder und des Bundes sowie dem Eisenbahn-Bundesamt als zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde für den Schienentransport ab.“

Die Gesellschaft für Nuklear Service (GNS) bestätigt offenbar einen Schifftransport auf ihrer Website: „Da durch den Eurotunnel keine Gefahrgut-Transporte fahren dürfen, werden die Behälter aus England mit dem Schiff nach Deutschland gebracht.“

Zunächst sollen die Castoren zum Hafen in Barrow-in-Furness im Nordwesten Englands gebracht werden, von dort in einen deutschen Seehafen und weiter auf der Schiene bis ins Zwischenlager.