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So wird nun nachhaltig gesnackt!

Heidelberg: Zwei indische Studenten der SRH entwickeln essbares Besteck

Ein Eisbecher-To-Go oder ne Currywurst als schneller Imbiss! Ist beides schnell verputzt, aber übrig bleibt das Plastikbesteck. Aber nicht, wenn wir den Eislöffel oder den Piekser auch gleich mit verputzen können. Zwei indische Studenten an der SRH-Hochschule Heidelberg haben darum essbares Besteck namens "Eatlery" entwickelt.

Die Idee

Phanindra Gopala Krishna und Abhinan Ramachandran kommen aus Indien und kennen das Plastikproblem aus eigener Anschauung. 14 Millionen Tonnen Plastik fallen alleine dort jedes Jahr an und das ohne ein echtes Sammel- und Reycycling System. Aber auch Europa versinkt immer mehr in der Plastikflut. Schuld daran ist vor allem das Einmalbesteck. Darum soll es ja auch in der EU ab 2021 schrittweise verboten werden und aus dem Markt verschwinden.Während ihres Studiums an der SRH-Hochschule in Heidelberg kommt den beiden Mitte 2018 nun die Idee, ein Produkt zu entwickeln, dass eine "Null-Müll"-Bilanz hat . Phanindra und Abhinan sind Absolventen des Studiengangs "International Business and Engineering" und gründen noch während ihres Studiums das Start-up Unternehmen "Frenvi" – eine Mischung aus den englischen Wörtern "Friendly" und "Environment", auf Deutsch also "umweltfreundlich".

Die Erfindung

Essbares Einmalbesteck - so lautet ihr Lösungsansatz. Es muss stabil genug sein, dass es bei kalten und heißen Speisen nicht zerfällt, aber dennoch "weich" genug, dass man es zerkauen kann. Also tüfteln die beiden lange an einen Rezept.
Raus kommt eine Art "Cookie"-Teig, der sich zu Löffeln und Gabeln pressen und backen lässt. In heißen Suppen halten die Löffel 20 Minuten durch, bei Nudelgerichten 50 Minuten - und bei Eis halten die kleinen Eislöffel eine ganze Stunde durch, bevor sie anfangen weich zu werden.
Damit die Menschen aber auch Lust haben, das Besteck zu essen, bekommt es auch noch verschiedene Geschmäcker.
Für süße Speisen gibt es "Eatlery" z.B. in der Geschmacksrichtung Kakao und für herzhafte Gerichte können welche mit Curry-Geschmack genommen werden. Wichtig ist den Erfindern aber, dass das Besteck während des Essens geschmacklich nicht abfärbt.Wer das "Eatlery"-Besteck trotz allem nicht wegknabbern möchte, der kann es auch ohne Probleme im Biomüll entsorgen, denn es ist zu 100% kompostierbar.

Hier könnt ihr noch mehr darüber lesen

Wo werden wir es bekommen?

Diesen Sommer kommen die ersten essbaren "Eatlery"-Eislöffel auf den Markt - u.a. mit Karamell- und fruchtiger Erdbeernote, passend zum jeweiligen Eis. Als Abnehmer sind zunächst Eisdielen-Besitzer angedacht, da sich die Produktion und Vermarktung nur in großen Stückzahlen rentiert. Im Supermarkt werden Sie für Privatkunden nicht erhältlich sein, aber die Chancen, dass uns das essbare Besteck demnächst bei unserer Lieblings-Eisdiele begegnen stehen gut. Es gibt bereits auch viele weitere Interessenten, die an den anderen Besteck-Varianten interessiert sind. Die könnten dann in Cafés, Imbissketten, Firmen-Kantinen oder auch Fastfood-Restaurants zum Einsatz kommen.
Es gibt auch schon Pläne Eisbecher oder auch Teller aus dem Grundstoff zu pressen.