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Mihambo tritt bei den Deutschen Meisterschaften an

Braunschweig statt Tokyo

Sie ist der Shootingstar der deutschen Leichtathletik. Doch auch für Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz hat sich durch die Corona-Pandemie einiges geändert. Im Radio Regenbogen Interview verrät sie, wie sie den Lockdown überstanden hat, wieso sie nach Amerika gehen will und was sie sich von den Deutschen Meisterschaften am Wochenende erhofft.

Weitsprungweltmeisterin, Deutsche Sportlerin des Jahres und die Olympia Hoffnung für Deutschland. 2019 war DAS Jahr für Malaika Mihambo. Und dann kam Corona. Sie konnte nicht trainieren, die Olympiade wurde auf nächstes Jahr verschoben und auch ihr geplanter Trainerwechsel muss noch warten.
 
Die letzten Monate
 
Die Corona-Zeit war für die Heidelbergerin eine besondere Zeit. Die Absage von Olympia musste sie erstmal verdauen. Aufgrund einer Rückenverletzung konnte sie zudem nicht trainieren. Dann hat sie kurzerhand ein Projekt für Kinder gestartet und online ein paar Sport – und Lehrstunden gegeben.
 

Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Aber ich hatte auch ganz viel Zeit über Dinge nachzudenken und neu zu bewerten.

Trainerwechsel

Ihr alter Trainer, mit dem sie schon zusammenarbeitet, seit sie 10 Jahre alt ist, wollte aus privaten Gründen seine Tätigkeit als Trainer niederlegen. Auch sie hatte schon länger überlegt neue Wege zu gehen und so habe sich dann alles gefügt, so Malaika Mihambo. Bei der Trainersuche hat sie sich dann für Amerika entschieden. Ihr neuer Trainer wird niemand geringeres als die Leichathletik-Legende Carl Lewis. Doch weil es in Amerika immernoch so viele akute Corona-Fälle gibt, hat Malaika ihren Umzug erstmal verschoben. Seit zwei Monaten trainiert sie mit Bundestrainer Ulrich Knapp.
 
Deutsche Meisterschaften
 

Am Wochenende wird es dann ernst. Dann stehen die Deutschen Meisterschaften an. Malaika Mihambo wird in ihrer Königsdisziplin Weitsprung am Sonntag gegen 17 Uhr antreten. Da viele Wettbewerbe ausfallen, sind die Deutschen Meisterschaften besonders wichtig für die Athleten. Allerdings laufen sie unter strengen Hygienevorschriften ab. Aber immerhin, findet überhaupt etwas statt, so Bundestrainer Ulrich Knapp:
 

Ich bin sehr froh, dass es wieder losgeht. Die Athleten waren regelrecht deprimiert und demotiviert, in der Phase in der überhaupt nicht abzusehen war, ob es nochmal Wettkampfsport gibt. Das hat uns doch sehr geholfen jetzt.

Das Training mit Mihambo ist allerdings nicht so intensiv wie sonst. Ihr Körper soll für die nächste Saison geschont werden. Aber auch sie ist glücklich, dass die Wettbewerbe wieder losgehen.
 

Es war ein sehr positives Gefühl. Es macht einen unheimlich glücklich wieder an den Start zu gehen und mit den anderen auch zu messen. Einfach zu sehen, dass es doch wieder weiter geht. Dass doch auch vieles schon wieder möglich ist. Klar es ist nicht wie früher, aber es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Und das freut wirklich sehr.

Im nächsten Jahr hofft Malaika dann wieder voll loslegen zu können – und dass die Olympia dann auch wirklich stattfindet.

  Ich hoffe, dass es stattfindet. Notfalls auch ohne Publikum.