Die 20-Jährige Heidelberger Medizinstudentin Sophie Tiefenbacher und ihre Kommilitonen saßen im Frühjahr im Hörsaal, als sie erfahren haben, dass die Universität wegen des Coronavirus geschlossen werden muss. Am selben Abend noch überlegten sich Sophie, Ella und Michi, dass sie nun viel Zeit haben und sich gerne engagieren würden. Und dann hatten sie die Idee für die ehrenamtliche Einkaufshilfe. Innerhalb von wenigen Tagen hatten sie 80 Studenten zusammengetrommelt. Inzwischen machen schon über 200 mit.
Wie funktioniert es?
Die Studenten gehen für die Menschen in den Supermarkt, zum Arzt, zur Apotheke oder zur Post. Es kam auch schon vor, dass sie mit den Hunden Gassi gegangen sind. Sie übernehmen also alle Tätigkeiten in der Öffentlichkeit. Und alles funktioniert kontaktlos. Der Student streckt das Geld vor. Der Hilfesuchende legt dann das Geld im Umschlag vor der Haustüre ab. Außerdem werden die Menschen auch immer aufgefordert sich nochmal gründlich die Hände zu waschen, nachdem sie die Einkäufe entgegengenommen haben.
Anfängliche Schwierigkeiten
Am Anfang hat das Telefon noch nicht ganz so häufig geläutet, denn viele wussten nichts von der Initiative. Mit einer großen Flyeraktion konnten dann aber viele Menschen erreicht werden. Insgesamt haben die Studenten 20 000 Flyer in die Heidelberger Briefkästen geworfen. Im April in der Hochzeit gab es bis zu 10 Anrufe am Tag. Insgesamt konnte damit über 250 Menschen in Heidelberg geholfen werden. Besonders ältere Menschen und chronisch Kranke haben sich gemeldet. Aber auch Menschen, die in Quarantäne waren und niemanden hatten, der für sie einkauft. Zwischenzeitlich, war das Telefon aber still. Wegen der niedrigen Infektionszahlen kamen im August gar keine Anfragen mehr rein. Inzwischen hat sich das aber wieder geändert. Seit die Infektionszahlen wieder steigen, steigen auch die Anfragen.
Dankbarkeit
Insgesamt haben die Studenten viele berührende Geschichten erlebt. Sophie Tiefenbacher hat von einer älteren Frau als Dank mal eine Tafel Schokolade bekommen.