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Mehrere hundert Polizeibeamte im Einsatz

Biblis: Castortransport am frühen Morgen angekommen

Nach neun Jahren ist wieder ein Zug mit gefährlichem Atom-Müll durch Deutschland gerollt. Am Morgen kam der Castortransport im südhessischen Biblis an. Die früher üblichen, ganz großen Proteste blieben allerdings aus.

Völlig ungestört sei der Zug von Nord-Deutschland aus bis nach Hessen gerollt - teilte die Polizei mit. Erst in Biblis blockierten kurzzeitig eine Handvoll Demonstranten das Gleis. Am Bahnhof fand eine Mahnwache statt. Gegen 8 Uhr rollte der 600 Meter lange Zug im stillgelegten Atomkraftwerk ein. Danach werden die Behälter abgeladen und im Zwischenlager Biblis untergebracht. In Biblis selbst war ein riesiges Polizeiaufgebot auf der Straße. Mehrere hundert Polizisten kontrollierten Autos und zeigten einfach Präsenz, auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz.

Es ist uns gelungen, den Transport sicher und ohne nennenswerte Verzögerungen in das Zwischenlager Biblis zu begleiten. Dies ist grade in diesen Zeiten der Corona-Pandemie eine große Herausforderung gewesen, da die Gesundheit der Polizeibeamt*innen als auch der Versammlungsteilnehmer*innen für uns hohe Priorität hat.

So Gesamteinsatzleiter Dieter Rein. Am Bahnhof Hanau-Wolfgang wurden durch Beamten mehrere "Gleiskrallen" aufgefunden und sichergestellt. In der nähe des Atomkraftwerks in Biblis gab es eine Mahnwache. Auf dem Zufahrtsgleis versammelten sich fünf Personen und blockierten das Gleis. Sie wurden von Polizisten weggetragen. Eine Person widersetzte sich aktiv gegen diese Maßnahme. Ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte wurde eingeleitet. Die Polizei zieht am Ende des Einsatzes eine positive Bilanz.