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"Black Friday" lockt viele Menschen in die Geschäfte

Chaos in Mannheimer Innenstadt

Am Freitag begegnete das Polizeipräsidium Mannheim mit einem Großaufgebot dem großen Kundenansturm in der Mannheimer Innenstadt.Bei einigen Bekleidungsgeschäften und Fast-Food-Ketten entwickelte sich in den Planken schon zum Nachmittag Hotspots, mit Menschenschlangen von bis zu 200 Metern. Diese behinderten den Schienenverkehr durch die Planken erheblich.

Um die Situation unter Kontrolle zu bekommen, mussten weitere Einsatzkräfte nach Mannheim beordet werden. Auch das Kommunikationsteam, welches in Heidelberg im Einsatz war. Um die Standards der Corona-Beschränkungen bezüglich Mindestabstand und Mund-Nasen-Schutz zu gewährleisten, wurde gemeinsam mit dem Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt Mannheim kommunikativ auf die Wartenden eingewirkt.

Es wurde schnell deutlich, dass sich viele Geschäfte wohl nicht genügend auf den Ansturm vorbereitet hatten. Viel zu viele Kunden wurde der Zutritt zu den dann teils massiv überfüllten Gewerbeflächen gewährt, sodass die Geschäftsleitungen dem Ansturm der Schnäppchenjäger teilweise entweder machtlos oder gar, wie in einem Tabakverkaufsladen und einem Imbiss, untätig gegenüberstanden. Zwei Schnellrestaurants in den Planken mussten sogar temporär geschlossen werden, um den Kundenaufenthalt in den Geschäften zu reduzieren. Die Ermittlungen gegen die Betreiber wegen des Verdachts, gegen die geltenden Corona-Regeln verstoßen zu haben, sind eingeleitet.

Polizeipräsident Andreas Stenger appeliert an die Vernunft:

Mit Blick auf extrem hohe Inzidenzzahl ist Mannheim einer der Hotspots in Baden-Württemberg. Nicht nur im privaten, sondern auch im öffentlichen Raum müssen wir die Kontakte reduzieren. Dies fordert von uns allen Geduld und Disziplin. Solidarität, Verantwortungsbewusstsein und Rücksichtnahme sind wichtiger denn je. Wir freuen uns für den Einzelhandel, wenn Kauffreudigkeit hoch ist und die Geschäfte gut besucht werden. Ich kann auch verstehen, dass die Menschen während der "Black Week" auf Schnäppchenjagd gehen wollen. Schnäppchenjagd und Warteschlangen auf der einen Seite, weniger Kontakte, Mindestabstand und Mund-Nasen-Schutz auf der anderen Seite schließen sich gegenseitig aber nicht aus.

Da im Rahmen der bis zum Montag, den 30. November andauernden "Black Week" mit einem starken Ansturm der Innenstädte, insbesondere in Mannheim zu rechnen ist, werden die Einsatzkräfte bereits am Samstag noch einmal deutlich erhöht.
Geschäftsbetreiber wurden bereits aufgefordert, ihre Corona-Konzepte nachzubessern, um die Kundenobergrenzen einzuhalten. Dabei strebt das Polizeipräsidium Mannheim nach wie vor ein zweigleisiges Konzept an. Einerseits Aufklärung und Beratung der Kommunikationsteams, andererseits ein konsequentes Einschreiten und Sanktionieren bei erkannten Verstößen. Dies wird auch in der Vorweihnachtszeit, insbesondere an den verkaufsstarken Freitagen und Samstagen der Fall sein.