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Nächtliche Ausgangsbeschränkung gilt in immer mehr Städten

Leergefegte Straßen in Mannheim

So kennen wir Freitag- und Samstagabende in den Mannheimer Quadraten gar nicht: alles ist still, die Straßen sind leergefegt und auch in der Bahn sind kaum Menschen.

Erste Kontrollen am Freitag

Denn seit Freitag gilt in Mannheim die nächtliche Ausgangsbeschränkung von 21 Uhr bis 5 Uhr morgens. Das soll helfen, um die Corona-Infektionszahlen zu senken. Die Maßnahme wurde ziemlich kurzfristig beschlossen, deshalb hat die Polizei zunächst nur verwarnt, wenn die Menschen keinen guten Grund hatten, um in der Nacht noch unterwegs zu sein. Unter anderem wurde am Schloss kontrolliert.

Die Beamten ziehen nach den Kontrollen am Freitag eine sehr positive Bilanz: In den Mannheimer Straßen war es sehr ruhig. Die Menschen zeigten Verständnis für die Maßnahmen und zu Anfeindungen gegenüber der Polizei kam es nicht.
So eine Kontrolle verläuft in der Regel schnell: die angehaltenen Personen werden gefragt, wo sie herkommen und wohin sie unterwegs sind. Alle, die in den vergangenen Nächten einen triftigen Grund hatten, nach 21 Uhr noch unterwegs zu sein, durften dann auch schon weiterfahren: weil sie etwa auf dem Rückweg von der Arbeit waren, weil sie für einen Lieferservice arbeiten, oder zu pflegebedürftigen Familienmitgliedern fahren.

Am Freitag wurden 631 Fahrzeuge angehalten und 837 Personen überprüft. 55 von ihnen verstießen gegen die Ausgangsbeschränkung. 80% der kontrollierten Personen waren auf dem Weg zur oder von der Arbeit, die restlichen 20% gaben familiäre Gründe an. In wenigen Fällen ist es am Wochenende zu Anzeigen gekommen, die allerdings auf andere Corona-Verstöße zurückzufuhren waren. Diese Personen müssen jetzt ein Bußgeld zahlen.
 
Zweite Kontrollrunde von Samstag auf Sonntag
Samstagnacht waren einhundert Beamte zusätzlich im Einsatz. Zwei Stunden lang dauerten die Kontrollen. Die Polizei teilt in einer Pressemeldung mit, dass sich im Vergleich zur ersten Nacht, die relativ ruhig verlief, nun ein anderes Bild ergeben hat: Es wurden knapp 400 Personen in etwa 300 Fahrzeuge überprüft. Viel weniger Menschen waren in der Nacht der zweiten Kontrolle unterwegs, allerdings gab es mehr Verstöße.

189 Kontrollierte haben gegen die Regeln der Ausgangsbeschränkung verstoßen. Dabei handelte es sich vor allem um Menschen, die von weiter weg kamen, um in Mannheim auszugehen. Von der Regelung wussten diese wohl nichts. Die Mannheimerinnen und Mannheimer hatten dagegen in den meisten Fälle gute Gründe, um draußen zu sein.

Obwohl die meisten Kontrollierten mit Verständnis reagierten, müssen fünf Menschen ein Bußgeld zahlen. Die Polizei sagt, dass die Personen sich „absolut uneinsichtig gezeigt“ haben. Deshalb haben sie auch einen Platzverweis bekommen, dem sie nur „mürrisch“ nachkamen, so teilt die Polizei in ihrer Pressemeldung mit. Weiterhin wurden zehn Verstöße gegen die Corona-Verordnung festgestellt.
Wie geht es jetzt weiter?
Auch in den nächsten Nächten will die Polizei mit vielen Einsatzkräften die Maßnahmen der Ausgangsbeschränkung durchsetzen.

Weitere Städte ziehen wegen hoher Infektionszahlen nach
In der ganzen Region gelten jetzt vermehrt nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Hotspot-Städten: Die Landesregierung hat für den Rhein-Pfalz-Kreis und die Städte Ludwighafen, Speyer und Frankenthal Maßnahmen eingeführt, da die Inzidenzwerte seit Wochen sehr hoch sind. 

Ludwigshafen

Seit Samstag gelten die Maßnahmen auch in Ludwigshafen.

Speyer

Am Samstag hat die Stadt Speyer mitgeteilt, dass auch hier ab Montag eine nächtliche Ausgangsbeschränkung gelten soll. Nur wer beruflich, zur medizinischen Versorgung von sich oder anderen, als Begleitung unterstützungsbedürftiger Menschen, oder wer mit dem Hund unterwegs darf nach 21 Uhr noch draußen sein.

Auch die Besuche in Alters- und Pflegeheimen werden eingeschränkt. Diese Maßnahmen gelten erstmal bis zum 20. Dezember.

Frankenthal und Rhein-Pfalz-Kreis
Ab Dienstag müssen die Menschen auch hier zwischen 21 Uhr du 5 Uhr Zuhause bleiben.

Pforzheim
Auch die Stadtverwaltung Pforzheim hat am Freitagabend bekanntgegeben, dass bis zum 14. Dezember die Ausgangsbeschränkungen gelten.
 

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Foto: Priebe