Die Gesundheitsämter sind überlastet. Oft kommen die Anweisungen für eine häusliche Quarantäne zu spät. Menschen, die mit einer infizierten Person Kontakt hatte, laufen noch Tagelang in draußen herum, weil sie es schlichtweg nicht wissen. Das will die Stadt Ludwigshafen jetzt ändern. Die Stadt hat das Land deshalb darum gebeten, dass sie selbst die Kontakte nachverfolgt. Bisher hat das das Gesundheitsamt des Rhein-Pfalz-Kreises übernommen.
Nachverfolgung
Das Problem seien laut Stadt zielgerichtete Maßnahmen. Die Verwaltung könne keine Kontakte nachverfolgen. Die Zahlen, die der Stadt vom Gesundheitsamt gemeldet werden, seien laut Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck nicht realistisch. Demnach hätte eine Person, jeweils gerade mal eine weitere Kontaktperson. Deshalb hat Steinruck jetzt eingefordert, dass die Stadt zeitnäher die Infektionszahlen erhält und damit die betroffenen Anwohner schneller in Quarantäne schicken kann. Vom Land bekomme die Stadt lediglich die Namen und Adressen. Nicht aber zum Beispiel das Alter. Somit könne die Stadt schlecht nachvollziehen, wo gegebenenfalls Infektionsherde sind und dementsprechend Maßnahmen ergreifen. Laut Steinruck brauche eine Stadt wie Ludwigshafen ein eigenes Gesundheitsamt. Sie will mit dieser Maßnahme einen allgemeinen Lockdown vermeiden.
Volle Krankenhäuser
Die Betten in den Krankenhäusern sind voll. Und nicht nur für Corona-Patienten. Mitarbeiter sind oft stundenlang damit beschäftigt die Patienten in andere Krankenhäuser zu verlagern, obwohl sie gebraucht werden.
Weitere Maßnahmen
Damit sich auf dem Weg zur Arbeit und in die Schulen nicht zu viele Menschen gleichzeitig in den Öffentlichen Verkehrsmitteln befinden, werden zu den Hauptverkehrszeiten nun weitere Busse eingesetzt. Einer bitte der Stadt an die Schulen den Unterrichtsbeginn zeitlich zu versetzen, seien die Schulen nicht nachgekommen, so Steinruck.
Forderungen
Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck fordert alle dazu auf, gewissenhaft zu handeln. Auch über die Weihnachtstage. Die sollen die Bürger am besten im kleinen Kreis der Familie verbringen und am besten nicht in den Gottesdienst gehen. Außerdem ist Steinruck für ein Verbot des Verkaufs von Feuerwerkskörpern an Silvester.
Nächtliche Ausgangsbeschränkung
Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie in der Stadt 7500 Kontrollen. Darunter waren 400 Quarantäne-Kontrollen. Es gab rund 30 Ordnungswidrigkeiten. Über 1500 Maskenverstöße und 21 weitere Verstöße – vor allem in der Gastronomie oder Lebensmittelmärkten. Bei den nächtlichen Ausgangsbeschränkungen hat die Polizei 424 Autos, 19 Fußgänger und 5 Radfahrer kontrolliert. 18 Menschen davon waren nach 21 Uhr unzulässig unterwegs. Die meisten Menschen haben sich zuvorkommend gezeigt und zum Beispiel direkt ihren Dienstausweis vorgezeigt.
Impfzentrum
Die Vorbereitungen für das Impfzentrum laufen auf Hochtouren. Die Vorstellungsgespräche für die Bürokräfte sind abgeschlossen. Es gibt viel Unterstützung von pensionierten Ärzten und medizinischem und pharmazeutischem Fachpersonal. Weitere Hilfe ist aber gerne gesehen. Das Land hat inzwischen auch einiges an Material geschickt. Wodurch die Stadt auch schon mit dem Aufbau der Stationen beginnen konnte. Bis Dienstag soll alles stehen. Die Termine werden dann über ein Call-Center des Landes vergeben.