Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Wie die Tiere beschäftigt werden

Heidelberg: Neues aus dem Zoo

Im Heidelberger Zoo stellen sich die Tierpfleger immer wieder der Aufgabe, den Tieren spannenden Herausforderungen im Alltag zu bieten um ihre Neugierde auf spielerische Art zu fördern. Kuratorin Sandra Reichler berichtet Radio Regenbogen über die aktuelle Situation im Zoo und was sich die Pfleger alles einfallen lassen.

Gerade in Corona Zeiten spielt die Beschäftigung von Tieren eine große Rolle. Einige Tierbewohner stören sich nicht an der neuen Ruhe, während andere hingegen mehr den sozialen Kontakt zu den Pflegern suchen. Neben beschäftigenden Aktionen wie dem Futterverstecken, versuchen die Tierpfleger sich immer neue Beschäftigungen auszudenken um die Tiere zu fördern. Die Kuratorin erklärt, dass es für die Tiere wichtig ist, neues kennenzulernen und nicht immer mit gewohnten Dingen konfrontiert zu werden, wie auch bei Kindern. Jedes Tier hat dabei ganz eigene Bedürfnisse und braucht andere Beschäftigungen.

Auch die Anpassung der Beschäftigung an den natürlichen Lebensraum des Tieres ist bei jeder Art anders. Zum Beispiel teilen sich die Braunbären das Gehege mit den Korsakfüchsen. Dabei stibitzen die Füchse gerne das Futter der Bären, die es natürlich verteidigen wollen. Das sorgt für Abwechslung im Alltag. Manche Tiere werden auch mit Spielzeugen beschäftigt. Darunter auch von Tierpflegern selbst gebautes Spielzeug, was sich optimal für eine Art eignet. Tierpfleger der Hornträger basteln oft eine Art Mobile aus dicken Ästen und hängen es an Bäume. Damit können Tiere wie Antilopen, es zu einem Duell herausfordern und damit kämpfen.
  
Tierarten, die ihre Umwelt mehr durch Gerüche oder ihr Gehör wahrnehmen, bekommen besondere Beschäftigungen. Die Tierpfleger versuchen die Sinne der Tiere besonders anzuregen, indem sie fremde Gerüche oder Gerüche von einem möglichen Beutetier im Gehege verteilen. Im Raubtiergehege werden deshalb neben bestimmten Gewürzen, immer wieder Mist von Ziegen oder Schafen verteilt. Auch Jutebeutel mit Mist oder Kamelwolle, die im Gehege versteckt werden, sind spannend für die Tiere.
Für die Menschenaffen sind die Beschäftigung wie Futterboxen die sie selbst knacken müssen, jedes Mal ein großer Spaß. Die intelligenten Saugetiere können dort ihr Geschick unter Beweis stellen. Die Affen müssen nämlich ihr eigenes Werkzeug herstellen um an den Inhalt der Boxen zu kommen. Vor allem die Affen, die mit der Hand großgezogen wurden und den Kontakt mit Menschen gewohnt sind, suchen mehr den Kontakt zu den Pflegern als sonst.

Auf dem neusten Video des Heidelberger Zoos sieht man die neugierigen Erdmännchen in einem Bällebad planschen. Die normalerweise an Sandboden gewöhnten Tiere, waren dabei auch durch die vielen Farben besonders interessiert. Wenn neue Dinge, wie das Bällebad sehr gut bei den Tieren ankommt, werden solche Aktivitäten auch gerne in eine wöchentliche Routine aufgenommen.

deinZoo - Erdmännchen im Bällebad
deinZoo - Erdmännchen im Bällebad