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Nach aktuellen Daten der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg (Stand 15:30 Uhr) sind die Pegelstände für Rhein und Neckar in Mannheim noch steigend. Das Hochwasser werde in den Morgenstunden zum Sonntag allerdings wieder abflachen, so Matthias Frick, Rettungsdienstleiter von DLRG Rhein-Neckar. In Heidelberg wurde der Höchststand heute Mittag erreicht, jetzt sinkt die Wasserhöhe wieder.
Im Neckar sind die Pegel bereits überall am Sinken. Während der Rhein in Karlsruhe bald den Höchstwert erreicht, steigen die Wasserpegel nördlichen davon noch. Davon betroffen sind Speyer, Mannheim, Ludwigshafen und Worms.
Die Gefahr großflächiger Überflutungen bestehe allerdings nicht, bestätigt Armin Flohr, Präsident der DLRG Baden-Württemberg. Nicht zu unterschätzen sei allerdings die Fließgeschwindigkeit der Flüsse, die so hoch ist, dass Menschen sich nicht mehr selbstständig retten können, sollten sie ins Wasser gelangen. Hochwasser-bezogene Rettungseinsätze gab es hier in der Region heute noch keine.
Erste Maßnahmen für den Hochwasserschutz getroffen
In vielen Städten an Rhein und Neckar werden bereits Vorsichtsmaßnahmen getroffen, denn unvorbereitet sollte das Hochwasser niemanden treffen. So sind die Feuerwehren vielerorts alarmiert und einsatzbereit. Auch Wasserstraßen und Deiche wurden schon gesperrt. Sandsackwände und mobile Hochwasserschutzelemente sind an vielen Stellen an den Ufern im Aufbau.
In Mannheim werden nach Angaben der Stadt Wasserstraßen sowohl am Rhein als auch am Neckar gesperrt.
In Ludwigshafen können Menschen am Wochenende nicht im Stadtpark auf der Parkinsel und an der Hannelore-Kohl-Promenade am Rhein spazieren gehen, Diese Bereiche sind gesperrt, für den Fall, dass es zu Überflutungen kommt. Mobile Hochwasserschutzwände werden seit Freitag am Rheinufer bei der Konrad-Adenauer-Brücke und am Rheinufer Süd aufgestellt.
Heidelberg hat Sandsäcke in Stellung gebracht. Die B37 direkt am Ufer ist aktuell noch nicht geflutet.
Speyer hat schon vor ein paar Tagen Maßnahmen ergriffen und Straßen und Schranken gesperrt. Außerdem wurden auch Hochwasserschutzelemente aufgebaut. Am Samstagvormittag lag der Rhein-Pegel bei 6,06 Metern. Nach aktuellen Prognosen soll das Wasser bis Sonntag bis auf 7,75 Meter ansteigen. Das erwartet das Hochwassermeldezentrum in Mainz.
Warnung vor Hochwassertourismus
So ein Hochwasser kann ziemlich beeindruckend aussehen – aber durch die starken Strömungen auch schnell gefährlich werden. Am Freitag und Samstagmorgen kam er bereits zu mehreren Rettungseinsätzen.
Vorfälle in ganz Baden
Bereits am Freitag wurden in vielen Orten in Baden reißende Flüsse aus sonst stillen Bächlein.
In Freiburg hat ein Passant gestern eine Frau aus der Dreisam gerettet. Außerdem musste die Feuerwehr ganze 18 Mal wegen Hochwasser ausrücken. Es wird dringend davon abgeraten, sich an den Ufern der Dreisam und den Nebenflüssen aufzuhalten.
Im Kreis Karlsruhe ist ein Mann gestern von den Wassermassen überrascht worden. Er war in der Nähe des Schmugglermeers bei Eggenstein-Leopoldshafen unterwegs, als er dann nicht mehr weiterkam, weil ihm das Wasser bis zur Hüfte stand. Er konnte aber mit seinem Handy Hilfe rufen. Die Feuerwehr hat ihn dann wohlbehalten aus dem Wasser gefischt.
Im gleichen Kreis hat ein Radfahrer in der Dunkelheit gestern Abend nicht mit dem überfluteten Radweg gerechnet und wurde vom Hochwasser mitgenommen. Zahlreiche Einsatzkräfte in Booten und ein Hubschrauber und Wärmebildkamera waren auf der Suche nach dem Mann und haben ihn schließlich aus der lebensgefährlichen Lage gerettet.
Einschränkungen und Einstellung von Schifffahrt
Die Schifffahrt auf dem Neckar wurde schon eingestellt, auf dem Rhein ist sie eingeschränkt. Bei Karlsruhe darf der Schiffverkehr allerdings gar nicht mehr fahren.