Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Hilfe für Senioren

Schriesheimerin macht über 200 Impftermine aus

Bei Liselore „Lissy“ Breitenreicher steht das Telefon momentan nur selten still. Schon über 200 Impftermine hat die Schriesheimerin für die ausgemacht, die es selbst nicht können. Und damit soll noch nicht Schluss sein.

Tatsächlich kommst du am besten nachts an die Termine.  Also wenn ich nachts aufgewacht bin und nicht mehr schlafen konnte, sei es um vier morgens – hab‘ ich mich hingesetzt und da dann am meisten Erfolg gehabt.

Mit einigen schlaflosen Nächten und noch mehr Einsatz auch über den Tag hinweg gelingt Lissy Breitenreicher das, was viele zum frustrierten Aufgeben zwingt: einen Termin zur Impfung gegen das Coronavirus bekommen.
 
Die Ur-Schriesheimerin konnte in Heidelberg, Mannheim und Schriesheim die begehrten Termine ergattern und vermitteln. Für viele ist das nämlich nicht einfach, meint Breitenreicher:

Das Problem ist für viele alte Leute, dass sie kein Smartphone haben, des Weiteren kein Internet. Ich fahre denen dann wirklich die ausgedruckten Impftermine hin, weil sich das selbst nicht ausdrucken können. Genau diesen Leuten wollen wir helfen.

„Wir“, das ist die Aktion Schriesheim hilft, die während des ersten Lockdowns im Jahr 2020 entstanden ist. Damals hat man die älteren Menschen in der Gemeinde durch Einkaufen gehen unterstützt. Als dann in Deutschland die Impfkampagne anlief, war für Lissy Breitenreicher klar, dass sie auch hier den Bürgerinnen und Bürgern ihrer Gemeinde unter die Arme greifen muss. Deswegen machen sie und ihre vielen Helfer nicht nur Termine aus, sondern fahren sie auch ins Impfzentrum wenn nötig.

Doch lohnt sich diese ganze Arbeit? „Wenn ich Menschen damit glücklich machen kann, ist es mir das wert“ sagt Breitenreicher, die auch Gemeinderätin von Schriesheim ist. Eine Geschichte erzählt sie dabei besonders gern:

Eine alte Dame, die wohnt in einer kleinen Wohnung hier in Schriesheim und kann fast nicht laufen.  Und eigentlich befördern wir keinen mit Pflegestufe, weil wir das nicht können. Aber die Dame haben wir gefahren – wir haben dann einen Rollstuhl organisiert für sie - und es war so eine Freude da über den Impftermin, über den Fahrtermin, über die Impfung. Mit ihr stehe ich heute noch in Kontakt.

Für die Zukunft glaubt sie, dass die Einbindung der Hausärzte entscheidend sein wird. Und auch sie wird weiterhin ihren Teil zur Pandemiebekämpfung leisten.