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Hotelangestellte kochen freiwillig

Mahlze!t LU verteilt Essen an Bedürftige

Seit mittlerweile einem Jahr verteilt das Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen mit der Aktion „Mahlze!t LU“ essen an Bedürftige der Stadt. Wir haben mit dem Koch Klaus Fendel geredet: Über die Anfänge der Aktion, die Zahl an Gästen und christliche Solidarität.

Als im ersten Lockdown die Hotelküche des Heinrich-Pesch-Hauses schließen musste, entstand eine Idee. Denn nicht nur dort konnten keine Gäste mehr bewirtet werden, auch die Tafel und Suppenküche in Ludwigshafen mussten schließen. Ab dem 6. April 2020 durfte das HPH dann Bedürftigen aus der Region Gerichte zum mitnehmen anbieten, auch ganz ohne Nachweis einer solchen Bedürftigkeit. Für Klaus Fendel ist das keine Frage:

Ämter gibt es genug, aber das hier ist eine kirchliche Einrichtung. Wir gehen davon aus, dass die Solidarität, die wir zeigen, auch ehrlich genutzt wird.

Und genutzt wird das Angebot: Ungefähr 100 Gerichte verteilt das Haus laut Fendel pro Tag aktuell. Viele Gäste stammen aus der unmittelbaren Umgebung, zum Beispiel aus dem Brennpunktgebiet der Bayreuther Straße. Auch denjenigen, denen Corona schwer mitgespielt hat, kann die Mahlze!t LU helfen:

Wir haben einige Familien aus dem Wohnviertel hier, die bedingt durch Corona, Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit ihre Kinder oder sich selbst versorgen müssen.

Für Fendel begründet sich diese Art der nachbarschaftlichen Hilfe aus dem christlichen Glauben, den das unter katholischer Trägerschaft stehende Haus verkörpern möchte.

Wie es schon im neuen Testament steht: Geben ist seeliger denn Nehmen. Ich denke, das ist ein Zeichen der Solidarität von uns vom Heinrich-Pesch-Haus, von der katholischen Kirche, gegenüber den Bedürftigen in so schwierigen Zeiten.

Ursprünglich sollte die Aktion nur einige Wochen gehen, doch wegen der anhaltenden Corona-Situation und der gleichbleibenden Nachfrage wurde vor Kurzem das einjährige Jubiläum erzielt. Und das soll so weitergehen – wenn das auf Spenden basierende Projekt weiterhin so unterstützt wird, wie bisher, meint Fendel.