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Mannheimer Schüler bauen Lüftungsanlage

Die Mannheimer Schüler Carle Boos und Philipp Althaus wollen für mehr Sicherheit gegen Corona sorgen und gleichzeitig weniger frieren im Klassensaal – deshalb haben sie eine funktionsfähige Lüftungsanlage geplant und im Lessing-Gymnasium installiert.

Wer im letzten Winter in die Schule musste, kennt das Problem: Um eine Corona-Ansteckung über Aerosole zu vermeiden, musste und muss in den Klassensälen in der Region regelmäßig gelüftet werden – auch bei Minusgraden. Das ist zwar notwendig, für viele Schülerinnen und Schüler aber auch ganz schön anstrengend, meint Philipp Althaus, Schüler in der elften Klasse im Moll-Gymnasium-Mannheim:

Ganz viele kennen das aus dem Unterricht: Alle 20 Minuten wird erstmal 5 Minuten stoßgelüftet, da ist es auch noch mit Winterjacken ultra kalt. Das ist jetzt dann nicht mehr so, sondern die Anlage macht das stattdessen.

Den Anstoß für den Bau hatte Carle, Schüler der elften Klasse im Lessing-Gymnasium. Vorlagen für den Bau solcher Lüftungsanlage hat das Max-Planck-Institut für Chemie bereits veröffentlicht, jedoch konnte man diese sogar noch verbessern:

Vor allem, indem wir die Luftwechselrate erhöht haben. Die war beim Max-Planck-Institut nur bei etwa 2,6, bei unserem liegt sie bei 3,5. Und dann haben wir noch die Konstruktion vereinfacht, indem wir eine Rohrkonstruktion benutzt haben, die einfach nachbaubar ist. Denn das war letztlich unser Ziel: Das andere Schüler das auch nachbauen können!

Entstanden ist die Lüftungsanlage im sogenannten Hector-Seminar, das talentierte Schüler im MINT-Bereich zeitlich, finanziell und personell unterstützt. Bei der monatelangen Planung und Umsetzung waren deshalb auch die Biologie- und Chemielehrerin Inka Briese sowie der Professor Thomas Hansemann und Diplom-Ingenieur Tilo Wagenknecht von der Hochschule Mannheim dabei. Briese ist begeistert vom Engagement der zwei 17-Jährigen:

Ich glaube es ist vielleicht in Projekt mit Vorbildcharakter, dass man sagen kann: Es ist möglich, an Schulen kreative Lösungen zu finden. Und vielleicht ergeben sich daraus an anderen Schulen andere kreative Projekte.