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Mannheimer baut Storchennest in Garten

Die einen bauen sich ein Vogelhäuschen oder ein Insektenhotel in den Garten, der Mannheimer Horst Blass gleich ein riesen Storchennest. In diesem Jahr stehen aber aufwendige Renovierungen an.

Horst Blass aus Mannheim-Wallstadt liebt Störche. Die Tiere lösen in ihm Glücksgefühle aus. Deshalb hat er vor vier Jahren beschlossen ein Storchennest zu bauen, einen sog. Horst. Namensbedingt lag das nahe, sagt er:

Wenn man Störche sieht, wie sie über die Felder stolzieren, das hat mich immer beeindruckt. Außerdem heiße ich Horst und wohne in der Storchenstraße. Und dann weiß man ja, dass die Störche Babys bringen und das war für mich auch eine schöne Perspektive, als Vater von zwei Söhnen, dafür zu sorgen, dass es Nachwuchs gibt.

Ein Projekt für den Ruhestand

Als Ruhestandprojekt hat Horst Blass 2018 damit begonnen, seinen Traum in die Tat umzusetzen. Er war beim Bauamt in Mannheim und hat dort erfahren, dass er bis 10 Meter genehmigungsfrei bauen darf – und das hat er gemacht. Die Vorbereitung und Planung haben etwa zwei Monate gedauert. Ein Förster im Odenwald hat sich bereit erklärt ihm einen Stamm zu schlagen. Um diesen nach Mannheim transportieren zu können, musste Horst Blass ein Spezialgerät samt Fahrer organisieren. Dann hat der Rentner drei Wochen lang den Stamm bearbeitet: entrindet, abgeschliffen, lasiert usw. Für den Stamm ließ er dann ein Fundament betonieren. Und zu guter Letzt wurden 80 Meter Kabel verlegt für die Kameratechnik. Rund 250 Arbeitsstunden und 8.000 Euro hat das Nest gekostet.

Storchen-TV online

Als Informatiker hat der 63-Jährige natürlich von Anfang an die richtige Technik verbaut:

Ich habe dort zwei Kameras dran und habe die mit meinem Netzwerk verbunden und hatte schon von Anfang an einen Live-Stream. Also ich habe zwei Bildschirme in meinem Büro vor mir stehen und auf dem einen läuft immer Storchennest-TV. So kann ich sehen, wenn sich etwas tut.

Außerdem hat er eine Software mit einem Bewegungssensor installiert. D.h., wenn ein Storch ins Nest fliegt, dann wird automatisch aufgezeichnet. Und so hat er im Laufe der Zeit 25.000 Video-Clips gesammelt. Und die besten Szenen, die landen auf seinem YouTube-Kanal „HorstsHorst“. Außerdem gibt es hier Live-Bilder aus dem Nest. Weil die Störche meisten tagsüber unterwegs sind, stehen die Chance sie zu entdecken am besten zwischen 12 und 14 Uhr sowie abends.

Aufwendige Renovierungen

In diesem Jahr ist noch kein Storchenpaar eingezogen, denn ein paar Nilgänse haben sich am Nest zu schaffen gemacht und es zerpflückt. Horst Blass will sein Storchen-Heim umgehend renovieren, muss für das Nest in 10 Metern Höhe aber einen Baukran mieten. Ist das erledigt, hofft er aber auf einen baldigen Einzug der Störche und sogar Nachwuchs.

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Fotos: Horst Blass