Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Polizei kontrolliert Feiernde übers Pfingstwochenende/Update: Stadt beschließt Aufenthaltsverbot

Heidelberg: Ausschreitungen auf der Neckarwiese

In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist es auf der Neckarwiese in Heidelberg zu Ausschreitungen gekommen. Deshalb haben die Beamtinnen und Beamten die Lage am Fluss auch in der Nacht von Sonntag auf Montag überwacht.

Am Wochenende hat die Polizei in Heidelberg die Altstadt und die Neckarwiese kontrolliert. Schon am frühen Abend wurde dabei klar, dass sehr viele Menschen von außerhalb zum Feiern angereist waren. Das liegt an der niedrigen Inzidenz und den damit verbundenen Lockerungen in Heidelberg.

Was passierte in der Nacht von Samstag auf Sonntag?
Bis zu 400 Menschen waren zugleich in der Altstadt unterwegs, auf der Neckarwiese waren es bis zu eintausend. Vor allem Jugendliche und Heranwachsende waren unterwegs, so berichtet die Polizei. Am frühen Abend war noch alles ruhig, doch kurz vor Mitternacht hat sich das geändert: Die Stimmung der Menschen wurde immer ausgelassener und auch aggressiver. Es wurde Alkohol getrunken, so die Polizei. Gegen 1 Uhr nachts haben immer noch etwa 1000 Menschen auf der Neckarwiese gefeiert. Da die Musik zu laut wurde, sind die Einsatzkräfte eingeschritten. Die Polizei berichtet von verbalen und körperlichen Angriffen, die zu Verletzungen geführt haben. Laut der Pressemeldung wurde auch mit Flaschen wurde nach ihnen geworfen.

Hartnäckige Randalierende
Damit sich die Party nicht in die Innenstadt verlagerte, kamen weitere Polizeikräfte zum Einsatz. Die meisten Menschen haben daraufhin die Neckarwiese verlassen. Eine Gruppe von 50 bis 80 Menschen feierte hartnäckig bis 3 Uhr morgens weiter und weigerte sich, zu gehen. Dabei kam es zu Eskalationen: Wieder wurden Flaschen auf die Einsatzkräfte geworden, drei von ihnen wurden verletzt.
 
Auch acht Dienstfahrzeuge, Parkbänke, ein Verkaufsstand von Schaustellenden, ein mobiles Corona-Testzelt und eine Toilettenanlage wurden beschädigt.
Die Polizei gibt an, eine Gruppe von 300 Menschen habe die Randalierenden lautstark angefeuert.
 
Die Polizei hat die Personalien von 67 Menschen erhoben. Samstagnacht sind auf der Neckarwiese Polizeikräfte angegriffen worden und haben Verletzungen erlitten. Es gab auch Sachbeschädigungen. Noch in der Nacht wurde eine Ermittlungsgruppe zusammengestellt, die die Geschehnisse der Nacht aufklären soll.

Die Nacht von Sonntag auf Montag
Damit es nicht noch einmal zu Ausschreitungen kommt, war die Polizei in der Nacht von Sonntag auf Montag verstärkt in der Altstadt, auf der Neckarwiese und in Heidelberg-Neuenheim unterwegs.

Neckarwiese geräumt
Weil sich hunderte alkoholisierte Feiernde nicht an die Corona-Bestimmungen hielten, hat die Polizei die Neckarwiese in der vergangenen Nacht schließlich geräumt. Etwa 400 Menschen verließen die Wiese widerwillig und begaben sich in die Altstadt, so die Polizei. Viele Einsatzkräfte haben die Gruppen immer wieder zerstreut.

Weitere 500 Menschen haben in der Altstadt Alkohol getrunken und waren laut. Nach Absprache haben sie eingewilligt, die Lautstärke zu reduzieren. Die Beamtinnen und Beamten haben daraufhin verschiedene Kontrollstellen eingerichtet und auch den Verkehr überwacht.

188 Personen und 86 Fahrzeuge wurden kontrolliert. Eine Anzeige wegen Beleidigung eines Polizeibeamten und wegen falscher Personalienangaben sowie drei Anzeigen wegen nicht angepasster Geschwindigkeit wurden erstattet.
+++ Update +++

Stadt verhängt Aufenthaltsverbot auf Neckarwiese
Nach den Ausschreitungen der letzten beiden Nächte hat die Stadt am Montagnachmittag ein Aufenthaltsverbot beschlossen. Dieses gilt von Montagabend, 20 Uhr, bis Dienstagmorgen um 6 Uhr. In dieser Zeit dürfen Sie sich nicht auf der Neckarwiese zwischen der Ernst Walz-Brücke und der Theodor-Heuss-Brücke aufhalten. Vor Ort wird ein Großaufgebot an Einsatzkräften die Einhaltung des Verbots kontrollieren. Wer sich trotzdem auf der Neckarwiese aufhalte, müsse mit einem Platzverweis und einem Bußgeld rechnen. Das hat die Stadt in einer Pressemitteilung angekündigt.

Und wie geht es am Dienstag weiter?
Ob weitere Maßnahmen notwendig sind und wie es weitergeht, werden Stadt und Polizei am Dienstag beraten.

 

Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio

Foto: Priebe