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"Das ist eine lebensgefährliche Situation. Absoluter Wahnsinn. Aber wir legen los."

Fred aus Buchen im Odenwald hilft Flutopfern in RLP

Die Hochwasserlage in NRW und Rheinland-Pfalz spitzt sich dramatisch zu. Nachdem reißende Flüsse ganze Ortschaften überflutet haben, wird mit Abfließen des Wassers langsam das ganze Ausmaß der Katastrophe deutlich. Fred Schwing aus Buchen im Odenwald hat sich mit den Rettungskräften vor Ort abgestimmt und möchte diese unterstützen. Er hat eine Event-Firma und damit auch Generatoren, Scheinwerfer und andere Gerätschaften, die den Menschen und Rettungskräften bei der Arbeit helfen können.

Es sind Bilder, die wir nur alle paar Jahrzehnte oder aus anderen Teilen der Welt kennen, beispielsweise nach Tsunamis oder dem Hurrcane Kathrina. Natürlich, das waren Katastrophen größeren Ausmaßes, aber die Schäden und die Bilder der Verwüstung gleichen sich auf erschreckende Art und Weise.
 

Schockiert davon war auch Fred Schwing aus Buchen im Odenwald. Er hat nicht lange überlegt und sich am Donnerstag auf den Weg ins Unglücksgebiet gemacht, dessen Epizentrum aktuell Bad Neuenahr-Ahrweiler im nördlichen Rheinland-Pfalz ist.
Er selbst hat eine Event-Firma und damit auch Gerätschaften, die den Rettungsmannschaften dabei helfen, ihre Arbeit zu tun. Das Go dafür hat er vom DRK Landesverband bekommen. Auch Fred packt mit an: "Wir haben einen Bagger, Radlader und einen Traktor da. Wir fangen jetzt an, die Autos auseinander zu ziehen. Das Problem ist, dass hier überall Heizöl liegt und Gastanks an uns vorbeigeschwommen sind. Das ist eine lebensgefährliche Situation. Absoluter Wahnsinn. Aber wir legen los."

Die ziehen hier am laufenden Band aus Bächen, Flüssen und Kellern tote Menschen.

Fred und sein Team, Helden aus dem Odenwald, die dort helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Das stellt sie aber auch auf eine mentale Belastungsprobe: "Es werden 1.300 Menschen vermisst und die ziehen hier am laufenden Band aus Bächen, Flüssen und Kellern tote Menschen. Das ist wirklich schlimm."
 

Baden-Württemberg hilft

Nicht nur Fred hilft den Einsatzkräften und Menschen in Rheinland-Pfalz, sondern auch das Land Baden-Württemberg. 600 weitere Einsatzkräfte sind in die Katastrophengebiete entsandt worden - darunter Sanitäter, Feuerwehrleute und Mitarbeiter des Technischen Hilfsdienstes.

Aus Baden-Württemberg sind derzeit im Einsatz:

  • 100 Krankentransportwagen mit 200 Einsatzkräften der Hilfsorganisationen sowie vier Führungsfahrzeuge mit jeweils 3 Personen (im Landkreis Ahrweiler)
  • 15 Hochwasserzüge der Feuerwehren mit insgesamt rund 300 Einsatzkräften (im Landkreis Trier-Saarburg)
  • Rund 130 Helferinnen und Helfern des THW (Landkreise Ahrweiler und Trier-Saarburg) 
  • 6 Führungskräfte Feuerwehr der Landesfeuerwehrschule und des Regierungspräsidiums Karlsruhe als Verbindungspersonen (in den Städten Ahrweiler und Trier)
  • ein Polizeihubschrauber wird heute früh erneut mit Höhenrettern der Feuerwehr Stuttgart ins Einsatzgebiet im Landkreis Ahrweiler fliegen