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Fahrlachtunnel: Brandrauchversuche unterstreichen befürchtete Defizite

Seit dem 3. August ist der Fahrlachtunnel in Mannheim mittlerweile komplett gesperrt. Bei den kürzlich unternommenen Brandrauchversuchen wurden erhebliche Mängel festgestellt. Die einspurige Öffnung des Fahrlachtunnels könnte noch bis ins dritte Quartal 2022 dauern.

Die Brandrauchversuche, die zwischen dem 23. und 25.11. im Fahrlachtunnel stattgefunden haben, dienten dem Zweck, das Zusammenspiel der Technik im Fall eines Brandereignisses zu prüfen. Bislang lagen der Stadt Mannheim lagen hierzu nur ungefähre Berechnungen vor. Obwohl die Ergebnisse der Versuche noch nicht vollständig ausgewertet sind, wurden einige Defizite bereits bestätigt, die Anfang August zur vorübergehenden Schließung des Tunnels führten. 

Die Versuche haben beispielweise ergeben, dass die automatische Entrauchung des Tunnels durch die großen Ventilatoren an der Tunneldecke nicht effektiv genug arbeitet. Dies führt bei einem tatsächlichen Brandereignis zu erschwerten Bedingungen im Hinblick auf die Rettung durch Einsatzkräfte und natürlich die Selbstrettung. 

Parallel zu den Rauchversuchen durchgeführte Übungen der Feuerwehr Mannheim dienten als Training der Einsatzkräfte unter möglichst realistischen Bedingungen. Im Hinblick auf die geplanten Notertüchtigungen im Sommer 2022 soll auch das Einsatzkonzept der Feuerwehr angepasst werden.
 

Es gibt mehrere Gründe, die eine Öffnung im nächsten Frühjahr nicht möglich machen. Zum einen müssen die Maßnahmen sorgfältig geplant werden. Während man bei Projekten mit dieser Komplexität mitunter mehrere Monate Planungsvorlauf hat, müssen wir dies in wenigen Wochen umsetzen. Zudem treffen uns die globalen Lieferkettenprobleme. Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass die Notertüchtigung im dritten Quartal des nächsten Jahres gelingen wird. Alle beteiligten Akteure arbeiten mit Hochdruck daran, dass der Tunnel wieder an das Netz kommt.“   - Alexandre Hofen-Stein, Projektleiter Fahrlachtunnel

Ziel ist es, den Tunnel im Sommer in einer einspurigen Verkehrsführung in Betrieb zu nehmen. LKW sowie Gefahrguttransporte müssten den Tunnel allerdings weiterhin umfahren.