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Mannheim: Verbotene 2000-Mann-starke Versammlung hält Polizei in Atem

Die Teilnehmer einer bereits im Vorfeld verbotenen Versammlung verletzen mehrere Polizisten in Mannheim.

Mannheim. Am Montagabend hatte die Versammlungsbehörde die seit mehreren Tagen beworbene Versammlung wegen fehlender Versammlungserlaubnis verboten. Die Polizei hatte die versammelten Personengruppen am Wasserturm angesprochen und auf das Verbot hingewiesen. Gleichzeitig wurde ein für den Abend gültiger Platzverweis ausgesprochen.

Der Platzverweis und das Versammlungsverbot wurde von der schnell wachsenden Menschenmenge jedoch ignoriert. Die Teilnehmer formierten sich zu einem ebenfalls nicht genehmigten Aufzug und marschierten in Richtung Paradeplatz. Dieser Aufzug konnte zunächst von der Polizei gestoppt werden, allerdings formierten sich die Teilnehmer der verbotenen Versammlung schnell zu kleineren Aufzügen um und setzten den Marsch in der Innenstadt fort. 

Einige der Gruppen konnten erneut zum Anhalten gebracht werden. Bei den Versuchen einiger der kleinen Gruppen, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen, wurden an diesem Abend insgesamt sechs Beamtinnen und Beamte der Polizei Mannheim verletzt.

Aufgrund der unerwartet hohen Anzahl an Personen, in der Spitze waren etwa 2000 Versammlungsteilnehmer in mehreren Gruppen im Innenstadtbereich unterwegs, wurden weitere Polizeikräfte umliegender Präsidien alarmiert. Die Lage in der Stadt konnte anschließend spürbar beruhigt werden.

Bei einer rund 120-köpfigen Personengruppe, die sich bis zuletzt am Plankenkopf aufhielt und sich weigerte, die nicht genehmigte Versammlung zu beenden, wurden die Personalien erhoben. Insgesamt wird nun gegen 121 Personen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz ermittelt. Weitere drei Personen müssen wegen Straftaten wie Widerstand oder Beleidigung mit einem Strafverfahren rechnen.
Um 22:15 Uhr ​konnten die letzten Verkehrssperrungen im Innenstadtbereich aufgehoben werden.