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Citykirche Konkordien wird bis zum 6. Februar Begegnungsstätte für Bedürftige / Täglich warmes Mittagessen

Mannheim: 25. Auflage der Vesperkirche eröffnet

Mit einem feierlichen Gottesdienst ist heute der Startschuss für die Mannheimer Vesperkirche gefallen. In den nächsten vier Wochen können Bedürftige in der Citykirche Konkordien für ein warmes Mittagessen vorbeikommen, aber auch für soziale Beratung oder medizinische Notversorgung.

Armut ist oft nicht sichtbar, aber mitten unter uns. Allein in Mannheim lebt jeder Zehnte am Rande des Existenzminimums und ist auf staatliche Hilfen angewiesen. Eine tägliche warme Mahlzeit oder die Teilhabe an der Gesellschaft ist für diese Menschen alles andere als selbstverständlich. Auf diesen Zustand möchte die Mannheimer Vesperkirche aufmerksam machen: "Aufsehen" heißt das Motto, unter dem heute die 25. Auflage eröffnet wurde.

Beim Auftaktgottesdienst in der Citykirche Konkordien mit Dekan Ralph Hartmann und Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz wurde deutlich, dass es bei der Vesperkirche um mehr geht, als um eine warme Mahlzeit für Bedürftige.

Wir wollen die Aufmerksamkeit auf die Armut lenken, die es in unserer Wohlstandsgesellschaft gibt, auf Menschen, die von der Gesellschaft nicht mitgenommen werden. Gleichzeitig soll die Vesperkirche ein Ort der Hoffnung. Hier werden Menschen eingeladen, die sonst nirgends eingeladen werden und sie werden so angenommen, wie sie sind. Ich denke, es ist wichtig, dass es in der Stadt einen solchen Ort gibt, an dem dies vier Wochen konsequent gelebt wird

so Ralph Hartmann. Bis zum 6. Februar steht das Gotteshaus in der Innenstadt offen für ein warmes Mittagessen, aber auch soziale Beratungen oder eine medizinische Notversorgung wird angeboten. Und das trotz strenger Hygienevorschriften: Im Innenraum der Kirche dürfen weniger Menschen als in den Jahren vor der Pandemie Platz nehmen, die Ausgabe der Mittagessen erfolgt zeitversetzt und es gilt die 2 G plus Regelung. Eine Testmöglichkeit ist direkt vor Ort eingerichtet. Zudem kann das Mittagessen auch abgeholt werden.

Wir sind einfach glücklich, dass wir trotz aller Widrigkeiten hier viele Menschen begrüßen dürfen und wir diejenigen, die am Rande der Gesellschaft stehen, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellen können.  Das ist eine große und wichtige Aufgabe. Ich hoffe, dass wir dadurch dem ein oder anderen auch eine neue Perspektive aufweisen können

sagte die Pfarrerin der City-Hafengemeine Ilka Sobottke am Rande des Gottesdienstes. Die Mannheimer Vesperkirche läuft noch bis zum 6. Februar.