Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio

Weinheim: Petition soll Straßenkatzen helfen

Ein Leben auf der Straße kann sehr grausam sein – auch für viele Kater und Katzen. Oft sind sie verwahrlost und leiden unter Hunger und Kälte. Der Tierschutzverein Weinheim möchte das ändern und hat deshalb eine Petition zur Katrationspflicht für Freigänger gestartet.

Verzotteltes Fell, Krankheiten und Wunden

Straßenkatzen kämpfen jeden Tag ums Überleben. In immer mehr Städten gibt es deshalb auch schon eine Kastrationspflicht für Freigänger. Nun fordert das auch der Tierschutzverein Weinheim. Die sei wichtig, meint Tierheimleiterin Jutta Schweidler:

Gerade die Kater gehen zwei Mal im Jahr auf Brautschau. Wenn sie dann dort hinkommen, wo Streunerkatzen leben und dann Papa werden, gehen die wieder heim ins Warme, aber die armen Mamas mit ihren Kitten, die leben dann irgendwo auf der Straße und sind wirklich auf fremde Hilfe angewiesen. Um das Ganze einzudämmen, hilft nur die Kastration.

Ehrenamtliche Helfer im Einsatz

Laut dem Deutschen Tierschutzbund leben in Deutschland rund 2 Millionen Katzen auf der Straße. Während Hauskatzen bis zu 20 Jahre alt werden können, liegt die Lebenserwartung bei Streunern oftmals nur bei wenigen Monaten. Trotzdem können sich auch schwache Katzen fortpflanzen. Bei jedem Wurf können 3 bis 6 Katzen auf die Welt kommen.

Ehrenamtliche helfen dann Straßenkatzen einzufangen. Oft werden sie von Passanten oder Anwohnern gemeldet. Die Vierbeiner werden kastriert, gekennzeichnet und wieder freigelassen. An diesen Orten werden sie auch regelmäßig versorgt, von den Helfern oder Anwohnern. Vermittelt werden können diese Katzen nicht. Weil sie viel zu scheu sind und sich eigentlich nicht anfassen lassen, sind sie als Hauskatzen ungeeignet.

Gefahren lauern überall

Jetzt im Winter macht den Streunern die Kälte zu schaffen. Sie verstecken sich meist auf verwilderten Grundstücken, Scheunen oder Firmengeländen. Auch Rivalenkämpfe und andere Verletzungen gehören zu einem Leben auf der Straße dazu, erzählt Schweidler:

Vor allem die Straßen sind eine große Gefahr für die Katzen. Es werden auch viele überfahren. Manche werden angefahren, dann schleppen sie sich in irgendein Gebüsch. Es ist nicht ganz einfach diese einzufangen. Die Katzen leiden, sei es wegen Unfällen oder Krankheiten. Es gibt viele Gefahren auf der Straße.

Aber auch Hauskatzen können Krankheiten mit nach Hause bringen, z.B. nach dem Deckakt. Zwar sind diese meist geimpft, im Gegensatz zu den Straßenkatzen, aber auch hier gibt es ein Risiko.

Petition soll helfen
Oft sind die freilebenden sowie verwilderten Katzen stark vom Leben gezeichnet – und jedem Nachkommen steht ein ähnliches qualvolles Leben bevor. Deshalb war es dem Tierschutzverein Weinheim wichtig, eine Petition zu starten, um die Population besser kontrollieren zu können. Rund 1.400 Unterschriften haben sie schon gesammelt. Diese werden dann dem Oberbürgermeister übermittelt. Ein Treffen ist in Kürze geplant.

Die Petition finden sie hier.