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Ja zum Hochwasserschutz, nein zum Kahlschlag

Seit knapp 4 Jahren kämpft die Bürger-Interessen-Gemeinschaft (BIG) Lindenhof schon für eine umwelterhaltende Variante.

Tausende Bäume auf etwa 4 Kilometer Länge könnten in Mannheim dem Hochwasserschutz zum Opfer fallen. Die Bürger-Interessen-Gemeinschaft (BIG) Lindenhof ist gegen diesen Kahlschlag hier am Rhein und setzt sich für eine Spundwand ein. Die würde einfach in den bestehenden Damm eingezogen werden. Bauzeit hierfür wären etwa 9 Monate. Die Fäll- und Bauarbeiten könnten bis zu 5 Jahre dauern. Würde es zum Kahlschlag kommen, geht viel verloren, sagt BIG-Vorstand Marc-Oliver Kuhse:

Wenn hier über Jahre LKW und Bagger fahren, das vertreibt womöglich viele Tiere und Vögel, z.B. den Eisvogel und wir wissen nicht, ob der wiederkommt, wenn er so viele Jahre aus seinen Bruthöhlen vertrieben wird.

Aber nicht nur Tiere und Insekten könnten durch die Fällarbeiten ihren Lebensraum verlieren, auch die Menschen würden unter dem Verlust leiden, meint Marc-Oliver Kuhse:

Wir sind der Meinung, dass es heute nicht mehr zeitgemäß ist ohne Not diese vielen Bäume zu fällen. Die sind ja auch wichtig für frische und kühle Luft in Mannheim. Die Lärmbelästigung, aber auch viele tausend LKWs, die hier durch den Lindenhof, Neckarau, Almenhof fahren…Wir wissen nicht wie danach die Oberflächen der Straßen aussehen. Womöglich müssen danach Straßen saniert werden. Es wären wenige hundert Fahrten, wenn wir hier die Spundwand einbauen, tausende bei der Variante des Regierungspräsidiums.

Mehr als 40.000 Unterschriften zum Erhalt der Bäume hat die Interessen-Gemeinschaft schon gesammelt. Im Moment prüft die Stadt Mannheim, ob die Unterlagen vom Regierungspräsidium Karlsruhe vollständig sind. Danach gibt es eine gewisse Frist diese Pläne für die Öffentlichkeit offenzulegen und dann können auch Bürger Einwendungen schreiben. Um noch mehr Unterstützer zu gewinnen, plant BIG auch in Zukunft Aktionen. Am Sonntag wurde neben der Infoveranstaltung auch eine Menschenkette gebildet.

Das Flatterband auf dem Foto zeigt in welcher Breite die Bäume gefällt werden könnten.

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