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Kranke Katzen in Weinheim gerettet

Zugeklebte Augen, ein gebrochenes Bein und starke Schmerzen: Die 20 geretteten Kätzchen sind gerade mal ein paar Wochen alt, mussten aber schon viel ertragen.

Eine Babykatze mit zugeschwollenen Augen torkelte einer Spaziergängerin vor die Füße. Auch, wenn die Kleine wohl für immer blind sein wird, hat sie so ihren Geschwistern vermutlich das Leben gerettet. Auf einem stillgelegten Bauernhof in der Nähe wurden fast 50 Tiere in erbärmlichen Zustand gefunden.

Schmerz und Leid
Fast alle Babykatzen haben Katzenschnupfen. Bei vielen war mindestens ein Auge zugeschwollen, teilweise hingen Augen aus den Augenhöhlen heraus. Eine Katze hatte sich die Pfote gebrochen. Ein grauenvoller Anblick. Fast eine Woche brauchten Tierschützer, um 20 Kitten und 25 unkastrierte erwachsene Katzen einzufangen. Fünf Kitten, alle nicht älter als 3-5 Wochen, sind nun im Tierheim Weinheim untergebracht und werden versorgt, erzählt die stellvertretende Leiterin Kartharina Elfner:

Es wurden bisher bei einigen die Augen schon entfernt, also da wo es notwendig war. Bei manchen haben sich im Nachhinein hinter den entfernten Augen Abszesse gebildet. Hinzukommt, dass viele schlecht fressen, heißt sie müssen noch mit der Flasche zugefüttert werden, um sie überhaupt durchzubringen. Wo viele Katzen sind, gibt es auch leider immer Krankheiten. Durch das, dass die Mutter die Kitten putzt, überträgt sich das an alle und deswegen haben die Kleinen das Katzenschnupfen-Problem, dass die Augen zuschwellen.

Antibiotika, Salben und Tropfen

Nicht alle werden wieder ganz gesund. Zwar bekommen sie Antibiotikum, in der Hoffnung, dass man ihr Augenlicht erhalten kann und auch Salben und Tropfen werden mehrmals täglich verabreicht, aber viele befinden sich schon in einem schlechten Zustand, sagt Kartharina Elfner:

Natürlich ist es schlimm, weil die Tiere ja auch Schmerzen haben. Es ist ja so, dass sie nicht nur nichts sehen, sondern sie haben auch ganz geschwollene, stark entzündete Augen, die richtig gerötet sind. Wir waschen auch die Augen aus, weil Eiter herausläuft. Natürlich ist es für die Kitten sehr schmerzhaft.

Die erwachsenen Katzen wurden mit Zustimmung der Besitzerin kastriert und zurück auf den Hof gebracht. Da sie verwildert sind, sind sie nicht an Menschen gewöhnt, werden nun aber von ehrenamtlichen Helfer*innen regelmäßig gefüttert.

Spenden werden dringend benötigt
Neben dem Tierheim Weinheim werden die Kitten noch bei anderen Tierschutzorganisationen versorgt, u.a. der Katzen-Auffangstation „Arche Noah“ Ketsch und bei der Tierschutzinitiative Odenwald. Die Pflege der Kleinen ist ein großer Aufwand und es fallen viele Tierarztkosten an: Jedes operierte Auge kostet das Tierheim Weinheim etwa 600 Euro, deshalb sind sie dringend auf Spenden angewiesen.

Fotos: Tierheim Weinheim