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Mannheimer Dossenwald: Hund reißt junges Reh

Erst kürzlich ist es wieder passiert: Ein junges Reh ist im Mannheimer Dossenwald von einem Hund verletzt worden. Das Kitz konnte nicht mehr gerettet werden und verstarb. Wegen solcher Vorfälle sei es wichtig, Menschen daran zu erinnern ihre Hunde an die Leine zu nehmen, sagt Mannheims Naturschutzbeauftragter Dr. Gerhard Rietschel.

Rehkitze leben gefährlich

Das kleine Kitz ist blutüberströmt von einer Passantin im Mannheimer Dossenwald aufgefunden worden als sie mit ihrem Hund dort spazieren war. Sie versuchte es zu retten, doch jede Hilfe kam zu spät. Der Jäger, den sie alamierte, konnte anhand der Verletzungen ausschließen, dass das Kitz von einem Fuchs gerissen wurde, denn "der greift immer von vorne an der Kehle an". Auch Wölfe gibt es in der Umgebung keine. Dieser Vorfall zeigt, dass Hunde in der Schonzeit an die Leine gehören.
Der Mannheimer Naturschutzbeauftragte Dr. Gerhard Rietschel sieht das ähnlich: 

Leinenpflicht ist nicht gleich Leinenpflicht
Dazu kommt, dass das Rehkitz ein sogenannter Ablegetyp ist. Das bedeutet, es bleibt noch Wochen nach der Geburt einfach still liegen, selbst wenn Gefahr droht. Gerade das macht das Reißen für Hunde so einfach. Die Leinenpflicht besteht derzeit nur in Naturschutzgebieten. Für den Mannheimer Stadtwald allerdings gibt es keine Regelung. Dabei wäre gerade das in der Schonzeit wichtig. Außerdem ist Leinenpflicht nicht gleich Leinenpflicht:

Damit wird klar, dass die bestehende Regelung zum Schutz der Jungtiere nicht ausreichend ist. Besonders in der Schonzeit von April bis Juli sollten Spaziergänger daher in Eigenverantwortung auf die Anleinung ihrer Hunde achten.