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Feuerwehren und Rettungskräfte im Dauereinsatz / Über 400 Notrufe allein in Walldorf und Sandhausen

Unwetter im Rhein-Neckar-Kreis

Eine Gewitterfront mit Starkregen hat gestern Abend in der Rhein-Neckar- Region für überflutete Straßen und etliche vollgelaufene Keller gesorgt. Besonders betroffen von dem Unwetter waren Walldorf und Sandhausen.

Im Haus der Feuerwehr in Walldorf ist auch am Samstag Vormittag noch keine Ruhe eingekehrt. Neun weitere Alarmierungen wegen vollgelaufener Keller sind in den Morgenstunden eingegangen, der Einsatz für die dortige Feuerwehr wird sich damit um einige Stunden verlängern. Begonnen hat dieser gestern abend gegen 18 Uhr- hier sorgte eine Gewitterfront mit Starkregen von bis zu 60 Litern auf den Quadratmeter für überflutete Straßen, umgekippte Bäume und vollgelaufene Keller.  Bis um 4:30 Uhr mussten die Helfer 241 mal ausrücken. Kommandant Frank Eck sagte im Gespräch mit Radio Regenbogen:

Die Straßen waren völlig überschwemmt, wir konnten teilweise an unseren Einsatzfahrzeugen nicht die Türen aufmachen, ohne dass Wasser reinkam. In Tiefgaragen schwammern komplette PKWs bis an die Decke, es gab einen Kellerbrand durch Kurzschluss, pflegebedürftige Personen mussten aus ihren Kellerwohnungen gebracht werden und es gab auch unwetterbedingte Unfälle.

Schäden entstanden auch an öffentlichen Einrichtungen der Stadt, berichtete der Erste Beigeordnete Otto Steinmann, der die Koordination der Einsätze seit gestern abend begleitete:
 

Wir haben einen Wasserschaden in unserem Schulzentrum, dort gab es einen Wassereinbruch in der kleinen Aula der Realschule und auch im Freibad ist Wasser in die Technikräume eingedrungen, so dass wir dort aktuell keinen Strom haben.

Insgesamt waren in Walldorf in der Nacht 320 Helfer von 25 verschiedene Feuerwehren der Region, vom Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk im Einsatz.

Auch ein paar Kilometer weiter in Sandhausen hieß es am frühen Abend "Land unter". 60 Notrufe gingen dort innerhalb der ersten halben Stunde des Gewitters ein, der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Sandhausen Jörn Waldschmidt war bei der ersten Einsatztour mit an Bord: 

Wir sind mitten im Unwetter zu einem vollgelaufenen Keller gefahren und haben versucht, diesen mit allen möglichen Geräten auszupumpen. Aber das war gar nicht möglich, weil immer wieder jede Menge Wasser nachgedrückt hat, das haben unsere Pumpen gar nicht mehr geschafft. Da merkt man dann schon, dass man gegen solche Wassermengen nicht gewinnen kann.

Den betroffenen Keller mussten die Feuerwehrleute erst einmal liegen lassen und zu einem späteren Zeitpunkt auspumpen. Bis zum frühen Morgen waren in der Gemeinde 183 Einsätze abgearbeitet, dabei waren 136 Kräfte im Einsatz.

Auch in den Gemeinden Wiesloch und Nussloch gab es Überschwemmungen.