Bereits eine Stunde vor dem offiziellen Beginn der Protestaktion herrschte auf dem Feldweg am Ortsrand von Eppelheim reger Betrieb. Interessierte Anwohner informierten sich am Stand der Bürgerinitiative über den aktuellen Stand der Planungen und verfolgten gespannt die Ausführungen zu Alternativtrassen, durch die aus Sicht der Mitveranstalter eine Zerschneidung der Felder zwischen Plankstadt und Eppelheim verhindert werden könnte.
Der Wunsch nach der Erhaltung des beliebten Naherholungsgebiets war es auch, der letztlich über 1000 Menschen an diesem Abend zusammenbrachte: Anwohner, betroffene Landwirte, aber auch Politiker oder Sympathisanten aus der Umgebung. Sie alle stellten sich bei Einbruch der Dunkelhet entlang des Feldwegs auf und schalteten bei Kommando ihre mitgebrachten Lichter ein. Die Botschaft an die Planer der Bahn war eindeutig: "Hier kommt ihr nicht durch!", skandierten die Teilnehmer immer wieder.
Mittendrin war auch Eppelheims Bürgermeisterin Patricia Rebmann: "Mich macht das stolz, was ich hier sehe. Wir hatten in Eppelheim ja schon einmal eine Situation, in der de Leute auf die Straße gingen, damals ging es um die Eingemeindung. Da haben es die Proteste geschafft, diese zu verhindern. Heute stehen wir wieder auf der Straße, zusammen mit unseren Nachbarn aus Plankstadt und wollen diese Trasse verhindern. Das ist schon ein besonderer Moment und ich freue mich hier dabei zu sein."
Bereits im April fand die erste Protestaktion gegen den sogenannten Linienkorridor 1007 statt- in Form einer rund 10 Kilometer langen Traktorenkette. Seitdem hat sich einiges getan, findet Alexandra Ulrich von der Bürgerinitiative Plankstadt und angrenzenden Gemeinden: "Das Thema ist bei den Leuten angekommen, sie sind wachgerüttelt und mittlerweile ziehen auch Politiker mit am gleichen Strang, um deutlich zu machen: So geht es nicht. Unser Ziel ist es, die beste Lösung für die Region zu finden und die Trasse durch unsere Felder ohne jeglichen Lärmschutz oder Tunnel ist es sicherlich nicht."