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Zahl der Sexualdelikte in Freiburg steigt an

Zwei weitere Verdächtige im Freiburger Vergewaltigungsfall gesucht

Dieser Fall macht seit einer Woche Schlagzeilen - jetzt wurde bekannt, dass die Freiburger Polizei nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer 18-jährigen Frau zwei weitere Verdächtige sucht.

Bei den Ermittlungen sind die Beamten auf zwei DNA-Spuren gestoßen, die zu keinem der acht Verdächtigen gehören, die verhaftet worden sind. Die Auswertungen seien im vollem Gange, teilte der stellvertretende Leiter der Kripo, Bernd Belle, mit.
Den Hauptverdächtigen schätzt die Polizei als Intensivtäter ein. Der 22-jährige Syrer soll drei Körperverletzungen und zwei Sexualstraftaten begangen haben.Im letzten Jahr soll er mit einem weiteren Verdächtigen aus dem jetzigen Fall und einer weiteren Person an einer Vergewaltigung beteiligt gewesen sein. Die Tat soll sich in der Wohnung des 22-jährigen zugetragen haben. Das Opfer sei damals eine Bekannte des Verdächtigen gewesen.

Die Ermittler gaben außerdem bekannt, dass es zunächst Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Haupttäter wegen Drogenhandel gab. Er sei Abnehmer von Marihuana gewesen und soll weitere Abnehmer beliefert haben. Die Polizei habe verdeckte Maßnahmen von Juli bis Ende September durchgeführt. Sie habe ihn aber nirgendwo aufspüren können. Auch nicht über Behörden, Jobcenter oder Vermieter. Am 10.Oktober wurde der Haftbefehl ausgestellt .Die Polizei habe dann die Festnahme und Durchsuchung der Wohnung für den 23.Oktober geplant, wobei nach wie vor der Aufenthaltsort ncht bekannt war. so der stellvertretende Leiter der Kripo, Bernd Belle.

Nach der Gruppenvergewaltigung am 13. Oktober kam dann am 19. Oktober der DNA-Treffer. Daraufhin wurde der 22-jährige Syrer am 21. Oktober vor dem Haus seiner Eltern im Auto des Brudes festgenommen. Innerhalb von fünf Tagen wurden die anderen sieben Tatverdächtigen festgenommen.

Die Polizei teilte auch Einzelheiten zur Tat mit. Gegen Mitternacht habe die junge Frau den Club "Hans-Bunte" verlassen, bei ihr sei der 22-jährige gewesen. Beide seien zu einem Wäldchen gegangen. Dort soll er die 18-jährige vergewaltigt haben. Danach soll er zurück in die Disco gegangen sein und mehreren Männern gesagt haben, dass die Frau wehrlos im Wald liege. Diese sollen dann nach und nach zu der Frau gegangen sein und sie vergewaltigt haben. Bei den acht Männern, die in U-Haft sitzen, handelt es sich um sieben Syrer zwischen 19 und 29 Jahren sowie um einen 25-jährigen Deutschen. Drei Tatverdächtige könnten laut Polizei Kontakte zur Kurdenmiliz YPG oder zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK haben. Sie seien im Internet auf Fotos mit Waffen zu sehen.

Das 18-jährige Opfer wird derzeit psychologisch und medizinisch intensiv betreut. Die junge Frau wirke stabil, sagt die Polizei. Sie habe aber auch gesagt, dass die große Medienberichterstattung für sie langsam belastend sei.
Die Freiburger Polizei geht davon aus, dass die Zahl der Sexualdelikte in der Stadt stark zunimmt. Die Aufklärungsquote liege bei 70%, der Anteil ausländischer Verdächtiger bei knapp über 50%.

Zusammen mit dem Land und der Stadt werde man die Sicherheitspartnerschaft intensivieren, so Polizeipräsident Bernhard Rotzinger. Es gehe um weitere Präventionsmaßnahmen und Kontrollen. Ob die Polizei mehr Kräfte bekommt, wollte er nicht beantworten. Man werde das Konzept demnächst den Bürgern vorstellen.