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Besserer Schutz für Patienten

Das Basler Uni-Spital hat ein bahnbrechendes Desinfektionsgerät im Einsatz

Als erstes Krankenhaus der Schweiz hat das Universitätsspital Basel ein mobiles Desinfektionsgerät mit Ultraviolettstrahlung. Dieses soll alle Bakterien vernichten und damit die Patienten besser schützen.

Wenn Patienten, die mit multiresistenten Keimen infiziert waren, aus dem Krankenhaus entlassen werden, dürfen in deren Zimmern keine Bakterien zurückbleiben. Die chemische Scheuer-Wisch-Desinfektion kommt dabei an ihre Grenzen, weil nicht immer alle Bakterien vernichtet werden. Deshalb habe man das Gerät angeschafft, teilte das Universitätsspital mit. Übertragungen von Bakterien auf andere Patienten könnten somit verhindert werden und das Risiko von Epidemien werde weitgehend eliminiert. Ein zweites Gerät werde bestellt. 

Im Vergleich zur bisherigen Desinfektion mit Wasserstoffperoxid sei das UVC-Verfahren nicht nur kostengünstiger, sondern auch deutlich weniger aufwendig. Weil die Desinfektion nur 10 bis 40 Minuten dauere, müsse ein Patientenzimmer nun nicht mehr für mehrere Stunden geschlossen werden.

Vor der UVC-Bestrahlung müsse von speziell geschultem Reinigungspersonal immer eine Scheuer-Wisch-Desinfektion durchgeführt werden. Anschliessend werde das UVC-Gerät nacheinander an drei Stellen im Raum platziert, so dass die Strahlung alle Oberflächen erreichen kann, so das Spital. Danach könne das Zimmer umgehend wieder benutzt werden.

In Europa wurden 2015 rund 670 000 Fälle von Infektionen mit multiresistenten Keimen gezählt, wovon 64 Prozent in einem Spital erworben wurden. Rund 33 000 Fälle verliefen ursächlich wegen der Infektion tödlich.