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"Wölfe sind keine Kuschel- sondern Raubtiere"

Bürgerinitiative am Oberrhein fordert Rückzugsräume für Wölfe

Weide-und Haustierhalter , aber auch die Bürger müssen besser vor dem Wolf geschützt werden- das fordert die Bürgerinitiative Wolfsinfo am Oberrhein, die sich gegründet hat.

Denn die Population im Dreiländereck werde steigen, sagt Sprecher Uwe Braun aus Weitenau im Kreis Lörrach. Er selbst ist Tierheilpraktiker, liebt Tiere und besitzt Schafe, Lamas, Esel, Hühner, Enten und Hunde.

Man sei in Kontakt mit den Schweizern und Franzosen, deshalb sei er überzeugt, dass viele Wölfe noch gar nicht erfasst sind durch das Wolfsmonitoring, so Braun. Wenn nicht endlich offizielle und ehrliche Zahlen vorgelegt werden, werde man vom Wolf überannt wie in den Ländern im Osten. Schließlich habe der Wolf keine natürlichen Feinde. Keiner in der Bürgerinitiative sei gegen Wölfe, betont er. Aber man sei sich einig, dass es Regionen gibt, die durch ihre dichte Besiedlung nicht geeignet seien für ein friedliches Zusammenleben von Mensch und Wolf, das schließlich kein Kuscheltier, sondern ein Raubtier sei.

Auch Schäfer Edgar Engist aus Bollschweil ist besorgt um seine 200 Schafe. Wölfe können bis zu 80 Kilometer am Tag laufen, da könne er sich nie sicher sein, ob sich ein oder mehrere Wölfe in der Nähe aufhalten. Natürlich seien Elektrozäune eine Maßnahme, nur diese bringe nicht viel. Das Land empfiehlt eine Höhe von 1,06 Meter, doch diese für den Wolf kein Problem, sagt Engist. Wölfe könnten schließlich 2 Meter hoch springen. Natürlich könne man 2 Meter hohe Zäune aufstellen, sagt Uwe Braun. Aber auch das würden Naturschützer wahrscheinlich ablehnen. Denn das verschandele die Landschaft.

Auch die neuesten Gadgets wie Signalbänder mit GPS seien nicht sehr nützlich, sagt Uwe Braun. Wenn er diese seinen 36 Schafen um den Hals legen würde, hätte er ständig Alarm auf seinem Handy. Denn sobald sich die Schafe zu stark bewegen, bekommt er ein Signal auf das Smartphone. Und da seine Schafen mindestens zweimal "vom Hafer gestochen" werden am Tag und wie wild im Gehege herumrasen, müsste er jedesmal rausfahren, so Braun.

Die Initiative fordert auch, dass den Weidetierhaltern im Falle eines Risses die Kosten für den DNA-Test erstattet werden. Denn wenn herauskommt, dass ein Hund der "Übeltäter" war, muss der Weidetierhalter die 150 Euro bezahlen. Wenn herauskommt, dass ein Wolf dafür verantwortlich war, wird ihm das Geld erstattet. Das führe dazu, dass Weidetierhalter den Riss nicht melden und damit fehlen dann die wichtigen Monitoring-Zahlen, so die Bürgerinitiative.

Außerdem will die Initiative die Bürger mehr informieren über den Wolf- unter anderem durch Vorträge, Infostände und Schulbesuche.

Und hier alle Infos der Bürgerinitiative: http://www.wolf-info.eu