Das Erzbistum Freiburg will die Missbrauchsopfer mit Geld unterstützen
Das Erzbistum Freiburg will als erste Diözese in Deutschland kirchliche Missbrauchsopfer mit monatlichen Zahlungen zu unterstützen. Diese bekommen ab Januar 800 Euro.
Das Erzbistum Freiburg will als erste Diözese in Deutschland kirchliche Missbrauchsopfer mit monatlichen Zahlungen zu unterstützen. Diese bekommen ab Januar 800 Euro.
Das Geld bekommen aber nur diejenigen, die infolge des Missbrauchs nicht für ihren Lebensinhalt aufkommen können, teilte Erzbischof Stephan Burger mit.
Man habe mit Betroffenen gesprochen und sich dann für dieses Konzept entschieden, das ab Januar in Kraft tritt, so Burger. Sexueller Missbrauch an Minderjährigen habe lebenslange Folgen und könne die Existenz gesundheitlich und beruflich stark beeinträchtigen.
Außerdem werde ein Beratungspool eingerichtet, um Betroffenen bei der Suche nach geeigneten Therapeuten zu helfen. Die Kosten für die Therapie werden vom Erzbistum übernommen. Sollte sich ein Betroffenenbeirat gründen, werde man diesen unterstützen.
Natürlich werde man auch weiterhin in der Prävention alles tun, um Missbrauchsfälle zu vermeiden. Auch müssten die großen und besonders schweren Fälle vollständig aufgeklärt und aufgearbeitet werden.
Dabei gehe es unter anderem um den jahrelangen sexuellen Missbrauch durch einen Gemeindepfarrer in Oberharmersbach mit Dutzenden Opfern, sagte Burger.
Von 1946 bis 2015 im Bereich der Erzdiözese Freiburg mindestens 442 Kinder und Jugendliche von Klerikern sexuell missbraucht, davon waren die meisten Priester.