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Auszeichnung für Wolfram Wiggert vom Haslachhof

Bester "Energielandwirt" 2019 kommt aus Löffingen

Wolfram Wiggert aus Löffingen hat es gestern in Berlin, bei der Verleihung des Ceres-Award, in der Kategorie Energielandwirt aufs Siegertreppchen geschafft. Die höchste Austeichnung in der Landwirtschaft im Rahmen der Gala „Nacht der Landwirtschaft“ verliehen. Biolandwirt Thomas Riesterer aus Münstertal hat es unter die drei besten seiner Kategorie geschafft.

Wer auf den Betrieb von Wolfram Wiggert und seiner Frau Eva kommt, meint einen klassischen Biogasbetrieb zu besuchen. Das Biogas trägt viel zur Wertschöpfung auf dem Betrieb bei, aber noch mehr Dinge sind auf dem Hof nachhaltiger! Das fängt schon mit der Fruchtfolge an: Luzernegras, Dinkel, Hafer, Einkorn, Grünroggenmais, Getreide-leguminosen-GPS. Das ist eine Fruchtfolge für einen biologisch wirtschaftenden Betrieb. Ein Teil der Fruchtfolge sorgt für den nötigen Stickstoff der Folgefrucht. Der Aufwuchs der Stickstoffsammler wird nicht gemulcht, sondern in der Biogasanlage zu flüssigem Dünger veredelt. Die Biogasanlage hat eine Bemessungsgrenze von 500 kW, ist aber fünffach überbaut, um den Strom immer dann zu liefern, wenn er am meisten gebraucht wird. Damit die Wärme aber den ganzen Tag über für das Nahwärmenetz zur Verfügung steht, landet sie in einem großen Pufferspeicher. Der neueste Schrei: Die Abgasreinigung bei der Biogasanlage. Was bei Dieselmotoren Standard ist, versucht die Familie Wiggert bei der Biogasanlage: Die Abgasreinigung mit einem SCR-Katalysator ist eine der ersten im Land und soll helfen, die Technik serienreif zu bekommen. Die Biogasanlage ist übrigens auch besonders klimaschonend, weil CO2-neutral. Zum Vergleich: Ein Braunkohlewerk benötigt ca. 1 kg CO2/kWh Strom und eine vergleichbare Biogasanlage rund 300 g CO2 /kWh.
Ins Finale hatte es auch Biobauer Thomas Riesterer aus Münstertal geschafft. Er bewirtschaftet gemeinsam mit seiner Frau Anke einen Hof mit Weiderinder auf über 1100 Metern Höhe auf dem Stohren. Die Rinder bleiben von der Aufzucht bis zum Schlachten am Hof und werden erst geschlachtet - nach persönlicher Bestellung - wenn sie von der Schnauze bis zum Schwanz verkauft sind.
Über 240 Bewerbungen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum sind dieses Jahr für den CeresAward eingegangen. 33 von ihnen, drei je Kategorie, hatte die Jury ins Finale gewählt