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Winzer wehren sich gegen Anfeindungen

Mahnfeuer am Kaiserstuhl

Viele Winzer am Kaiserstuhl und der Badische Weinbauverband haben es satt. Sie sehen sich immer öfter zu Unrecht angegriffen und wollen am kommenden Samstag mit der „Kaiserstühler Feuernacht“ auf diesen Zustand aufmerksam machen.

„Es ist Zeit mal wieder Dinge zu sagen, die für uns Winzer selbstverständlich sind, aber von der Gesellschaft vergessen werden“, mit diesen Worten richtet sich Kilian Schneider, Präsident des Badischen Weinbauverbandes an die Öffentlichkeit.
Der Kaiserstuhl sei ein Schutzgebiet, weil sich durch jahrhundertelange weinbauliche Nutzung eine einzigartige Flora und Fauna entwickelt habe. Außerdem sei er ein Wirtschaftsfaktor aus Weinbau, Tourismus und Erholung. Die Winzer seien die, die das am Laufen halten. Sie pflegen die Weinberge, aber ihre Arbeit würde nur noch kritisiert, falsch bewertet und täglich mit neuen Verordnungen erschwert.
Winzerfamilien würden angefeindet werden und Bauerbashing sei zum  „Geschäfts- und Politikmodel“ geworden. Es herrsche ein Klima der Resignation und junge Winzer würden zum Teil deshalb auch davon abgehalten, den elterlichen Betrieb zu übernehmen.
 
Auch die Verbraucher kritisiert Schneider in seinem Statement. Sie würden versprechen Bio und regional kaufen zu wollen, aber in Wirklichkeit sei der Anteil der Importweine bei 50 Prozent.
 
Die Kaiserstühler Winzer nehmen sich die Südtiroler Bauern zum Vorbild, die sich mit Mahnfeuern gegen ihre Unterdrückung gewehrt haben. So werden am kommenden Samstag und danach jeweils am ersten Samstag eines jeden Monats Mahnfeuer im Rebberg brennen.