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Jugendgruppen pöbeln und greifen Narren an

Südbaden: Umzugscrasher im Visier der Polizei

Auch in Südbaden behält die Polizei bei den Fasnachtsumzügen sogenannte potentielle Umzugscrasher im Visier.

Das sind Gruppen von Jugendlichen, die meist zu Umzügen aufs Land gehen, um dort zu stören, sagt ein Freiburger Polizeisprecher.

Sie glühen vor und pöbeln dann die Narren an, schubsen sie, versuchen ihnen die Masken herunterzuziehen und greifen sie manchmal sogar an, sagt er.

Es komme immer wieder zu Körperverletzungsdelikten. Zwischenfälle habe es neulich im Freiburger Stadtteil St. Georgen und in Waldkirch gegeben.

Aber die Polizei kontrolliere vor Großveranstaltungen im Vorfeld bereits die Züge, Bahnhöfe und spreche potentielle Störer an. Im äußersten Fall werde auch mal der ein oder andere in Gewahrsam genommen.

Bei den großen Umzügen wie in Freiburg seien nicht soviele Störer unterwegs, da die Polizei sehr präsent sei.

Für das kommende Fasnachtswochenende in Waldkirch, im Elztal und in Denzlingen haben sich alle Verantwortlichen gut vorbereitet, teilte die Polizei mit.

Man habe unter anderem 20  Personen, deren Verhalten bei ähnlichen Veranstaltungen wie Halloween, Oktoberfest, Silvesterfeiern, vorfastnachtliche Umzüge (auch in anderen Städten) eine Gefahr für die Gesundheit anderer darstellte, geprüft, ob sie amtlich ausgeladen werden können.

Bei acht Personen kamen Polizei und Ordnungsamt zu dem Ergebnis, dass sie mit einem behördlichen Aufenthaltsverbot belegt wurden.

Das heißt im Klartext, dass die Polizei diese Personen besucht und ihnen schriftlich mitteilt, dass sie sich während der Fastnachtsveranstaltungen nicht im Festbereich aufhalten dürfen. Beim Verstoß drohen teure Konsequenzen.

Die Polizei bittet Teilnehmer der Fasnachtsveranstaltungen, so früh wie möglich die Polizei zu rufen, wenn es einen Vorfall gibt. Das sei die halbe Miete für einen angenehmen und sicheren Festverlauf.

Ermittlungen zeigen im Nachgang häufig, dass Störenfriede meist über einen längeren Zeitraum vielen Menschen negativ auffallen, bevor (endlich) die Polizei gerufen wird oder etwas passiert.

Am 19. Januar waren allerdings zahlreiche Gruppen mit insgesamt 1300 Jugendlichen aus dem Großraum Freiburg und Markgräflerland zum Fasnachtsumzug nach Lahr gepilgert und hielten dort die Polizei auf Trab.

Auseinandersetzungen konnte man zum Glück verhindern.