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Erleichterung bei Atomkraftgegnern

Fessenheim: Der erste Reaktor wird abgeschaltet

Jahrelang haben Menschen im Dreiländereck gegen das Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim protestiert und die Abschaltung gefordert. Weil es immer wieder Störfälle gab. Morgen früh ist es soweit, Reaktor 1 wird abgeschaltet, nachdem der Termin immer wieder verschoben worden war

Das wird ein ganz besonderer Tag für viele Menschen im Dreiländereck und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Seit Jahren gab es im ältesten Kernkraftwerk Frankreichs immer wieder Störfälle. Das AKW gilt Kritikern mit seinen inzwischen 42 Jahren schon seit Jahrzeiten als Sicherheitsrisiko. Das Datum der endgültigen Abschaltung war immer wieder verschoben worden. Morgen früh, punkt 2.30 Uhr ist es dann soweit: Der erste Block wird runtergefahren. Am 30. Juni soll der 2.Reaktor folgen. Doch auch nach der Abschaltung ist die Gefahr eines Unfalls nicht gebannt. Alle Brennelemente müssen in einem Abklingbecken sicher mit gleichbleibendem Kühlwasserstand für mindestens 12 Monate runtergekühlt werden. Erst danach können die noch aktiven Elemente zur Wiederaufbereitungsanlage LaHague abtransportiert werden.
Grund zum Feiern gibt es für viele Menschen morgen trotzdem, in Basel knallen die Sektkorken um 14 Uhr bei einem "Nachglüh-Apéro" auf dem Claraplatz, in Endingen am Kaiserstuhl wird um 18 Uhr vor der Volksbank mit Sekt angestoßen, in Straßburg, steigt um 15.15 Uhr eine Aktion von "Stop Transports-Halte au Nucléaire" und in Müllheim wird der erste Teil der Stilllegung mit Konzert und Kultur in der Martinskirche gefeiert.
In Freiburg wird es ein großes "Abschaltfest" am 30.06.2020 geben.