Gürtelschweif und Erdmännchen im Basler Zoo
Noch bis vor Kurzem wurden die scheuen Tiere hinter den Kulissen gehalten – jetzt sind die drei Panzergürtelschweife im Zoo Basel zu sehen.
Noch bis vor Kurzem wurden die scheuen Tiere hinter den Kulissen gehalten – jetzt sind die drei Panzergürtelschweife im Zoo Basel zu sehen.
Die bizarr aussehenden Echsen haben überraschende Gemeinsamkeiten mit den Gürteltieren.
Schon der englische Name Armadillo girdled lizard - was so viel heißt wie Gürteltier-Gürtelechse - weist auf die Ähnlichkeit zum Gürteltier hin. Die rechteckigen Schuppen sind besonders groß und stachelig ausgebildet. Sie bilden einen Panzer, der dem des Gürteltieres ähnelt. Bei Gefahr ziehen sich diese Echsen in Felsspalten zurück und verkeilen sich dort. Gürtelschweife sind sehr ortstreu und kennen die Wege zur «ihrer» Spalte genau.
Jungtiere verbleiben bei den Eltern und über die Zeit können sich so eindrückliche Familienverbände von bis zu 60 Tieren bilden. Die vielen wachsamen Augen erhöhen die Chance, dass ein Beutegreifer frühzeitig entdeckt wird. Wird ein Panzergürtelschweif doch einmal auf offener Strecke von einem Feind überrascht, verhält er sich ähnlich wie ein Gürteltier: Er rollt sich zusammen und nimmt seinen Schwanz ins Maul. Dabei bildet er einen Ring und schützt seine weiche Unterseite, während die besonders starken Stacheln am Nacken und am Schwanzansatz nach außen zeigen.
Mit einer Gesamtlänge von etwa 22 Zentimetern bleibt der Gürtelschweif relativ klein. Etwas mehr als die Hälfte der Länge entfällt auf den Schwanz.
Auch bei den Erdmännchen tut sich was. Die Erdmännchen-Kinder müssen in die „Schule“ und fürs Leben lernen.
Kaum sind die jungen Erdmännchen im Zoo Basel aus der Höhle aufgetaucht, beginnt die Erdmännchen-Schule. Dann heisst es: üben, üben, üben.
Am 19. September schauten die winzigen Erdmännchen-Drillinge zum ersten Mal aus dem Bau heraus. Vier Wochen zuvor hatte ihre Mutter sie in den Unterirdischen Gängen zur Welt gebracht. Jetzt flitzen die Drei mutig zwischen den Beinen der Alten umher und verfolgen ganz genau was diese tun.
Erdmännchen gehören zur Ordnung der Raubtiere und der Familie der Schleichkatzen. Sie leben in großen sozialen Gruppen zusammen und kommen im südlichen Afrika, in offenen und trockenen Gebieten vor. Mit Vorliebe verspeisen sie Insekten, Schlangen und andere Kriechtiere.
Doch das Fangen will erlernt sein und ist mitunter auch gar nicht so ungefährlich.
Aus diesem Grund, gehen junge Erdmännchen in die "Schule". Schritt für Schritt verfolgen sie die Alten und schauen ihnen bei der Nahrungs-Suche und beim Fangen der Beute zu. Am Anfang bekommen sie das erbeutete Tier tot vorgesetzt. Später lernen sie selbst giftige Tiere zu fangen und gefahrlos zu verspeisen.
Das Erkennen von Gefahren, sei es aus der Luft oder an Land will gelernt sein. Bis zu 30 verschiedene Laute gilt es zu erlernen. Erdmännchenkinder lernen, indem sie das Verhalten der Erwachsenen nachmachen: Sie setzen sich auf die Hinterbeine und den Po und üben den Himmel ebenso aufmerksam zu beobachten, wie ihre „Lehrer“. Bei Gefahr stoßen die „Wächter“ einen Alarmschrei aus und alle verschwinden im Bau.
Nur das Schlafen müssen die kleinen Erdmännchen nicht erlernen, nach einem anstrengenden Schultag kuscheln sei sich zusammen und die Mutter umschlingt sie mit ihrem Körper.
Im Zoo Baseli leben zurzeit 14 Tiere, unterschiedlicher Altersstufen.