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Betreiber der Friedrichbau-Lichtspiele in Freiburg lebt von privaten Rücklagen

Südbaden: Große Verluste durch die Corona-Pandemie

Wie kommen unsere Kinos durch den Corona-Winter? Die Situation ist schwierig.

"60 statt 250 Sitzplätze in einem Saal, die besetzt werden können, das ist schon ein großer Verlust", sagt Ludwig Ammann Betreiber der Harmonie, des Friedrichsbaus und des Kandelhofs.

Er könne nur noch rund 25 Prozent der Sitzplätze durch die Abstandsregelungen anbieten. Seine Verluste seien immens, sagt er. Er selbst lebe derzeit von seinen eigenen privaten Rücklagen.

"Ein Jahr Corona-Krise bedeutet für mich 2 Jahre länger arbeiten. Allein das Kino "Harmonie" in der Innenstadt kostet monatlich 25 000 Euro Miete", sagt er. Durch die staatliche Unterstützung könne er die Verluste begrenzen, so dass er wenigstens seine Kinos auflassen und seine Mitarbeiter halten kann.

Große teure Filme - wie zum Beispiel der neue James Bond für rund 200 Millionen Euro Produktionskosten- wurden verschoben. Es lohne sich für die Filmverleiher natürlich nicht, die Filme zu zeigen, wenn die Besucher fehlen, gibt er zu. Allerdings seien es gerade die Blockbuster, die die Besucher in die Kinos locken und die jetzt fehlen.

Viele haben seit der Corona-Krise Netflix abonniert- sind Kinobetreiber davon betroffen?

Netflix habe hauptsächlich Serien im Angebot, das sei keine große Konkurrenz, sagt er. Das Problem sei, dass es nur eine begrenzte Zahl von guten Autoren gebe, die Netflix versuche wegzukaufen. Wenn diese ein Jahr lang für Serien schreiben, gebe es nur noch mittelmäßige Kinofilme.

Haben die Menschen Angst vor einer möglichen Ansteckung bei Ihnen im Kino?

Die älteren Menschen halten sich eher zurück, die jungen kommen wieder, so Ammann. Die Sicherheitsmaßnahmen seien durch die großen Abstände und die Lüftung sehr gut. Er habe auch noch nie von einem Fall gehört, dass sich jemand in einem Kino mit dem Covid-19-Virus angesteckt habe.