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Tolle Aktionen zur Unterstützung der Einzelhändler

Am Hochrhein will man die Verödung von Innenstädten verhindern

Teure Mieten und dann auch weniger Umsatz durch Corona- viele Einzelhändler in den Innenstädten können sich das oft nicht mehr leisten. Sie geben auf oder ziehen mit ihren Geschäften in andere Stadtteile, in denen die Mieten nicht so hoch sind.

Dass immer mehr kleinere Geschäfte aus dem Stadtbild verschwinden, hat aber schon vor der Corona-Krise angefangen.

Beispiel Freiburg: Die Stadt rühmt sich seit Jahren damit, dass es einen Anteil von über 70 Prozent inhabergeführten Einzelhandel hat, aber in den letzten Jahren haben einige dieser Geschäfte von ihnen aus unterschiedlichen Gründen dicht gemacht oder sind wegen der hohen Mieten weggezogen.

In diese Räume sind dann meist Ketten eingezogen. Demnächst hören ein Souvenirgeschäft am Münsterplatz und ein größeres Modegeschäft am Bertoldsbrunnen auf .

Angst vor einer Verödung der Innenstadt haben unter anderem auch Städte und Gemeinden am Hochrhein. Damit es nicht so weit kommt hat die Industrie-und Handelskammer die Initiative "Einkaufsstädte stabilisieren" ins Leben gerufen.

Diese hat Maßnahmen erarbeitet, die die Innenstädte beleben sollen. Mit dabei sind Bad Säckingen, Waldshut-Tiengen, Rheinfelden, Lörrach, Schopfheim, St. Blasien und Wehr.

Die Stadt Bad Säckingen hat zum Beispiel schon zu Beginn der Corona-Krise reagiert, sagt Elisabeth Vogt vom Stadtmarketing.

"Als der Virus ausbrach haben sich Lieferdienste gebildet und manche Geschäfte haben sofort einen Online-Shop hochgezogen. Auch im Social Media- Bereich haben sich die Geschäfte stark vernetzt", so Vogt.

Aktuell hat die Stadt die Idee, einen eigenen Lieferdienst für Waren und Dienstleistungen aufzubauen, um dem großen Online-Handel etwas die Stirn zu bieten!

Dabei sollen Boten mit elektrischen Lastenrädern losgeschickt werden, die zum Beispiel Schuhe vom Schuster holen oder  die Wocheneinkäufe vom Wochenmarkt bringen.

Die Boten sollen dann die Ware noch am gleichen Tag liefern, damit wäre der Lieferdienst schneller als der Onlinehandel. Am kommenden Frühjahr soll es mit einer Testphase losgehen.

Eine weitere Aktion, die richtig brummt, ist die Rabattaktion des Stadtmarketingvereins "Pro Bad Säckingen". Die dritte ist gerade letzte Woche angelaufen. Dabei kann man Gutscheine kaufen, die die Gastronomie und den Handel unterstützen.

Auf jeden Gutschein bekommt man 10 Prozent Rabatt. Kauft man beispielsweise einen Gutschein für 100 Euro, spart man 10 Euro. Die Mitglieder von " Pro Bad Säckingen" bekommen aber die vollen 100 Euro, denn die 10 Euro Rabatt werden vom Verein übernommen.

Mit der Aktion "Kauf wo du lebst" wolle man das Geld in der Stadt lassen, sagt Elisabeth Vogt. Und sie komme sehr gut an, man erwarte auch dieses Mal wieder einen Run auf die Gutscheine. Die Aktion geht bis zum 15. November. 

Alle Infos https://www.pro-badsaeckingen.de/2020/10/09/kauf-ein-wo-du-lebst-ein-letztes-mal-in-diesem-jahr/

Bilder: Stadtmarketing Bad Säckingen