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Morgen startet die zweite Verhandlungsrunde

Auch Südbadens Retter wollen wertgeschätzt und besser bezahlt werden

Sie arbeiten mit alten, kranken Menschen, im Kinder-, und Jugendbereich, in der Behindertenhilfe aber auch im Krankentransport und in der Notfallrettung: Die hauptamtlich Beschäftigten des Deutschen Roten Kreuzes. Und sie stehen seit Beginn der Corona-Pandemie an vorderster Front. Aber entsprechend wertgeschätzt und bezahlt werden sie nicht.

Das schlimmste sei die Ungewissheit, sagt zum Beispiel Dirk Tolksdorf vom Kreisverband Bad Säckingen. Er arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Notfallsanitäter und hat im Schnitt rund 120 Einsätze pro Monat. Meistens muss es bei einem Einsatz ganz schnell gehen, bei einem Unfall zählt jede Minute. Sich selbst vor einer möglichen Infektion dann ausreichend zu schützen, sei nicht immer möglich, das sei eine richtige Zwickmühle, sagt Tolksdorf. Aber auch bei Krankentransporten könne er nicht immer sicher sein, ob der Patient ansteckend ist oder nicht. Die Retter seien deshalb ständig einem möglichen Infektionsrisiko ausgesetzt.

Auch die Einspringdienste seien eine zusätzliche Belastung. Zu den 48 Wochenstunden, würden nicht selten 12 Stunden hinzukommen. Dirk Tolksdorf könne schon bei einem "normalen" Dienst seine kleine Tochter nie wach sehen. 
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert deshalb für alle Beschäftigten 5,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro für zwölf Monate. Eine zusätzliche Aufwertung müsse es besonders für die Notfallretter und für die Alten-, und Krankenpfleger geben.

Bei der ersten Tarifverhandlungsrunde im Oktober lehnten die Arbeitgeber einen Kompromissvorschlag von Verdi ab. Morgen startet die nächste Tarifrunde.