Freiburger können Briefe für die Nachwelt schreiben
Einen Brief zu bekommen, der 100 Jahre unterwegs war? Diesen spannenden Moment werden Freiburger erleben, die noch gar nicht geboren sind.
Einen Brief zu bekommen, der 100 Jahre unterwegs war? Diesen spannenden Moment werden Freiburger erleben, die noch gar nicht geboren sind.
Im Rahmen des Stadtjubiläums ist heute ein ganz besonderes Projekt gestartet. Bis zum offiziellen Jubiläumsende im Juli 2021 können Freiburger Bürgerinnen und Bürger Briefe an Menschen oder Institutionen schreiben, die in 100 Jahren leben werden. Sie könnten dann z.B. lesen, wie das Pandemiejahr 2020 abgelaufen ist oder anderes, von dem der Absender denkt, dass es für die Nachwelt interessant sein könnte.
Die Briefe sollen an eine bestimmte Person adressiert sein. Zum Beispiel an die eigenen Nachkommen, an die künftigen Eigentümer des Hauses, in dem man gerade wohnt, an die Bundeskanzlerin oder vielleicht an den Trainer eines Fußball-Clubs oder an andere Idole, die man verehrt. Die Briefe werden vom Stadtarchiv ungeöffnet und sicher 100 Jahre eingelagert. So bekommt die Nachwelt, Texte und Gedanken dieser ganz anderen zwanziger Jahre, die in keinem Geschichtsbuch, keiner Zeitung, keinem Roman zu finden sein werden.
Briefe können bis einschließlich 15. Juli 2021 eingesandt werden. Auf den Umschlag schreibt man, wer diesen Brief in 100 Jahren lesen soll. Auf der Rückseite stehen der Name des Absenders bzw. der Absenderin, seine Adresse und weitere freiwillige Informationen zur Person. Diesen Brief wirft man in den Jubiläumsbriefkasten vor dem Alten Rathaus oder man steckt ihn in einen weiteren Umschlag und schickt diesen an die Projektgruppe Stadtjubiläum. Die Briefe werden an einem sicheren Ort im Stadtarchiv Freiburg eingelagert und im Jahr 2120 an die angegebenen Empfänger und Empfängerinnen ausgehändigt.
Teilnehmen können alle, die einen Brief für das Jahr 2120 schreiben und diesen Brief - versehen mit den notwendigen Angaben - der Stadt überlassen. Die Briefe können direkt in den Briefkasten eingeworfen werden, der extra für die Aktion vor dem Alten Rathaus aufgestellt worden ist. Sie können aber auch in einen zweiten Umschlag gesteckt und per Post geschickt werden an:
Stadtjubiläum Freiburg, DEZ III, Rathausplatz 2-4, 79098 Freiburg
Teilnahmeschluss ist der 15. Juli 2021!
Angaben zu Papier und Schreibmaterial:
Der eigentliche Brief, d.h. das Anschreiben muss in ei-nen Umschlag gesteckt werden. Dieser Briefumschlag darf nicht größer als DinA5, nicht dicker als 1 cm und nicht schwerer als 180 g sein.
Für das Briefpapier nach Möglichkeit säurefreies Papier verwenden (kein Umweltschutzpapier)
Handgeschriebene Briefe mit Tinte oder Kugelschreiber sind vermutlich am haltbarsten. Laserdrucker und Fotokopien sind gut. Tintenstrahldrucker sind nur bedingt geeignet.
Fotos und Negative sind erlaubt. Sie sollten allerdings von guter Qualität sein (Druck auf Fotopapier möglichst vom Fotolabor); Negative sind haltbarer als Papierabzüge!
Es werden nur Briefe mit Papierinhalt und/oder Kunststoffen angenommen. Metallgegenstände (Büroklammern, Heftklammern) sind nicht erlaubt; ebenso wenig Flüssigkeiten.
Elektronischen Datenträger (CD, DVD, Datensticks) werden nicht angenommen.
Da die Briefe grundsätzlich nicht geöffnet werden, werden Briefe mit verdächtigem Inhalt nicht angenommen. Diese Briefe werden an den Absender zurückgeschickt.
Angaben auf dem Briefumschlag:
Adressat auf der Umschlag-Vorderseite:
eine möglichst eindeutig bezeichnete Einzelperson angeben, beispielsweise „Amtsträger_in“, „Trainer_in des SC Freiburg“, „mein jüngstes Enkelkind“, „Leiter_in einer bestimmten Institution oder Aufgabe“, „den/die jüngste_n/äl-teste_n...»eine Personengruppe, wie beispielsweise „meine Nachkommen“, Bewohner_in oder Besitzer_in des/eines Hauses», «Stiftung XY», «an den Verein XY», «an die Schüler_innen der 3. Klasse meiner/unserer Schule»)oder eine Institution
Angabe von unbestimmten Einzelpersonen einer Gruppe, wie beispielsweise „an einen Polizisten“, «an eine junge Lehrerin“ bitte vermeiden!
Absender auf der Umschlag-Rückseite:
Vorname, Name
Wohnadresse, Heimatadresse (Geburtsort)
Name Ehepartnerin / Ehepartner
Namen der Eltern und der Kinder
nach Möglichkeit weitere Angaben über die eigene Person oder über den Personenkreis des Absenders angeben, die dabei helfen, dass die Menschen in 100 Jahren den richtigen Adressaten ausfindig machen können.
Regeln und Rechte
Die eingegangenen Briefe werden nicht geöffnet und streng unter Verschluss gehalten. Die Briefe werden nummeriert und die Adressaten notiert; die Absender bleiben namentlich anonym.
Die Briefe werden in einem versiegelten Behälter im Stadtarchiv Freiburg oder einer legitimierten Nachfolgeinstitution ungeöffnet für 100 Jahre aufbewahrt.
Mit der Zusendung eines Briefes oder dem Einwurf des Briefes in den speziellen Briefkasten geht der Brief für 100 Jahre in das Eigentum der Stadt Freiburg über; es besteht kein Anspruch auf Rückerstattung von Briefen.
Durch die Teilnahme an dem Briefe-Projekt ist der Absender des Briefes mit den dargestellten Regeln und dem Verfahren einverstanden.
Foto: Patrick Seeger