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Weihnachten fällt für ihn aus

Lkwfahrer aus Schallstadt steckt in England fest

Für Eberhard Schweizer aus Schallstadt, der für die Spedition Burchart in Neustadt arbeitet, hat sich das Weihnachtsfest wahrscheinlich erledigt. Er ist einer von tausenden Lkwfahrern, die in Südostengland vor dem Eurotunnel am Ärmelkanal festsitzen.

"Eigentlich hätte ich gern mit meinen Kindern und Enkelkindern gefeiert, aber das wird wohl nichts mehr- das ist frustrierend", sagt er.

Weil Frankreich die Grenze zu Großbritannien wegen der neuen Corona-Virus-Mutation dicht gemacht hatte, konnten die Lkwfahrer nicht ausreisen. Seit heute ist die Grenze zwar wieder offen für Lkwfahrer- aber Frankreich verlangt einen negativen Corona-Test.

Ein Schnelltestzentrum wurde zwar auf einem stillgelegten Flugplatz aufgebaut, aber dort ebenmal so schnell rund 4000 Menschen zu testen, ist eben nicht möglich, so Schweizer. 

Er selbst harrt auf einer Rastanlage aus. Hier gibt es zum Glück Toiletten und Essen, sagt er.

Schlimm dran seien viele Rumänen, die in Reisebussen zurück in ihre Heimat fahren wollten. Diese müssen nun schon seit Montag in ihren Bussen schlafen.

Ebenfalls dramatisch sei die Situation für die Lkwfahrer, die an der Autobahn stehen. "Keine Toiletten, keine Möglichkeit etwas zu Essen zu kaufen- nichts! Gestern haben Helfer diesen Brummifahrern Getränke gebracht und ein Müsli-Riegel", sagt Schweizer.

Alle hier seien wütend- Lkwfahrer würden wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Man sei zum Spielball der Politik geworden.

"Außerdem sind Lkwfahrer nicht so infektionsgefährdet, schließlich haben sie keine sozialen Kontakte. Höchstens mal beim Aus-und Einladen der Ware, aber da sind die Hygieneregeln streng", sagt er.

Eberhard Schweizer hofft jetzt, dass dass er wenigstens zu Silvester seine Kinder und Enkelkinder sehen kann. Wir drücken ihm die Daumen.

Symbolbild: Shutterstock